TITANIC - Info



Coverfoto Embassy 31112

Diskografie

Singles

Sultana/Sing Fool Sing, CBS 5365 (1/1971)
Santa Fe/Half Breed, CBS 7278 (5/1971)
Rain 2000/Blond, CBS 8185 (6/1972)
Richmond Express/Hela Valenga, CBS 1670 (11/1973)
Macumba/Midnight Sadness, CBS 2000 (4/1974)
Flashback/Round And Round, Barclay BAR 704 (2/1978)

LPs


Titanic, CBS 64104 (1970)
Seawolf, CBS 64791 (1972)
Eagle Rock, CBS 65661 (1973)
Ballad Of A Rock'n'Roll Loser, CBS u80786 (1975)
Return Of Drakker, Barclay 900542

CD - Die erste LP ist auf Repertoire Records erhältlich (Rep. 4151-WZ)



I see no reason ... why?

Ganz schön gewagt, sich Jahrzehnte nach dem dramatischen Untergang des als "unsinkbar" geltenden Passagierschiffes Titanic (14. April 1912) so zu benennen. Denn bei einer Popgruppe ist der "Untergang" nicht selten schnell und sicher vorprogrammiert.

Ende 1969/Anfang 1970 gründete sich die Gruppe in Norwegen von Kjell Asperud (voc, perc, * 24.09.1946), Janny Loseth (g, *08.07.1947), John Lork (dr, * 02.06.1946), Kenny Aas (org/b, * 18.06.1947). 1974 holte Lork den britischen Sänger Roy Robinson (* 31.12.1945) noch mit an Bord von Titanic. Dann fischte die Gruppe noch den Bassisten Arica Siggs auf, damit sich Kenny Aas auf das für Titanic charakteristische Orgelspiel besser konzentrieren konnte. Doch Aas wollte einige Zeit danach nicht mehr und Helge Groslie tauchte auf. Bevor ich berichte, wie mich ein Lied fast wie einen Keulenschlag traf, noch ein paar Worte zur Bandbiografie.

Bereits ein Jahr nach der Gründung, 1971, hatten sie mit "Sultana" (aufgenommen im Januar 1971) einen veritablen Single-Erfolg. Für Newcomer, noch dazu aus dem nicht gerade für große Popinnovationen bekannten nordischen Land eine tolle Sache. Im gleichen Jahr erschien auch ihre erste LP "Titanic".

Sie tourten durch Europa, Nordafrika, Israel, traten oft in TV-Sendungen auf und waren besonders in Frankreich eine äußerst beliebte Formation. Kaum zu glauben, aber bei der Midem-Gala 1971 waren sie die unbestrittenen Stars und erhielten eine Goldene Schallplatte für "Sultana". Der Nachfolgetitel "Santa Fe" wurde mit dem "Prix Du Golf Drouot 1972" belohnt - für die beste Popgruppe des Jahres. Während der Anfänge sprach man mehr dem "Percussion-Rock" zu, der sich aber im Laufe der folgenden Jahre Richtung Blues-Rock entwickelte. Melodiös komponiert und virtuos gespielt. Mit kniffligen Arrangements und Rock'n'Roll-typischen Texten unterm Kiel.

Dennoch blieb der Ausstieg des Organisten Aas nicht ohne Folgen: sie stellten, sicher auch durch ein neues Management mit veranlasst, ihren orgelbetonten Sound um und favorisierten gitarrenlastige Arrangements. Bis zur Auflösung 1980 oder sollte man in Anbetracht des Namens 'Untergang' sagen? ... durchfuhren sie oft unruhiges Fahrwasser. Immerhin brachten sie es auf 6 LPs (ohne Compilations) und 6 Singles.

Mein Einstieg war also neben "Sultana" vor allem das über 8 Minuten lange dramatische Lied "I see no reason". Ich war damals fast platt, als ich es im Radio zum ersten Mal hörte: Herrlicher Orgelsound mit einer getragenen Melodie in Moll - einer wunderschönen Komposition - ein wenig an Procol Harums "A Whiter Shade Of Pale" erinnernd, die Stimme des Sängers pendelnd zwischen Phil Trim (Pop Tops) und Gary Brooker (Procol Harum), unterbrochen von schnellen Percussion- und Gitarrenpassagen, mit herrlichem Chorgesang und hartem Beat gegen Ende der Hymne. Der Schluss erstirbt in einem Mark erschütternden Schrei des Sängers. Brrrrh, das geht unter die (Gänse-)Haut. So wurde der Song für mich zu einem Juwel, das mir bis heute nicht aus den Ohren geht. Ein fesselnder Ohrwurm, dessen Faszination auch nach dem x-ten Anhören seine Einmaligkeit nicht einbüsst.

Es gab mal zwei Best Of-LPs, die aber nur kurzfristig auf CD zu haben waren. Schade, dass man in "Reason" bei Amazon nicht hineinhören kann. Vielleicht darf man sich in einem Plattenladen den Titel mal anhören, falls dieser auf Lager ist?

Man läuft jedenfalls nicht Gefahr, auch bei den anderen Stücken (1.Searchin' 2.Love is love 3.Mary Jane 4.Cry for a beattle 5.Something on my mind 6.Firewater 7.Schizmatic mind 8.I see no reason 9.Half breed 10.Santa Fe) in uninteressanten Melodien quasi abzusaufen. Es lebe TITANIC!


Zur Info ein amazon-Link (ohne Kaufempfehlung):
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Wer sich für die "richtige" Titanic interessiert, hier ein äußerst interessanter Link vom Werden und Sterben dieses Schiffes und ihrer Passagiere:
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