So sahen sie in den
60ern aus ...(Pressefoto)
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Die Righteous Brothers,
klingen ja ähnlich wie Everly Brothers oder Walker Brothers? ... waren
- wieder einmal - keine Brüder. Aber ihre Stimmen passten einfach
ideal zusammen. Bill Medley (*19.09.1940, LA) mit der dunklen und Bobby
Hatfield (* 10.04.1940, Beaver Dam, Wisconsin, + 05.11.2003) mit der hellen
"Röhre" starteten 1962. Ein Jahr später hatten sie
einen ersten Erfolg "Little Latin Lupe Lu", der sich aber eher
regional auf Südkalilfornien beschränkte. Als sie in der "Shindig"-TV-Rock-Show
auftraten und bekannter wurden, bot ihnen der berühmte Soundcreator
Phil Spector an, sie für sein Philles-Label zu produzieren. Ja, was
geschah nun?
Wie eine Bombe schlug der erste Nummer-1-Hit "You've lost that loving
feeling" ein. Immer noch eines meiner ultimativen Lieblingslieder:
Absolut aufregend, manchmal fast ekstatisch, wie die beiden stimmlich
mit dem gewaltigen Soundgewand zu einer Einheit verschmolzen und bis zum
furiosen Schluss den Spannungsbogen beibehalten konnten. Gänsehautqualität!
Dieses Lied setzte Maßstäbe. Weitere Hits folgten: "Just
once in my life", "Unchained Melody", "Ebb tide".Doch
dann trennte man sich von Spector, wechselte zum Verve-Label und hatte
mit "(You're my)Soul and Inspiration" abermals einen Welterfolg,
einem Lied, das erneut im Rhythm & Blues verwurzelt war und noch irgendwie
an die "Soundhandschrift" von Phil Spector erinnerte. In den
Jahren nach 1966 hatten sie noch einige Erfolge vorzuweisen, doch kommerziell
gelang es ihnen nicht mehr, an die große Zeit anzuknüpfen.
Ab 1968 wandelten sie auf Solopfaden. Bill Medley machte etliche Solo-LP's.
Bobby Hatfield gründete ein Duo mit Jimmy Walker - jeweils ohne größere
Erfolge. 1974 formierten sie sich neu auf EMI-Records und erklommen mit
Stücken wie "Rock'n Roll Heaven", "Give it to the
people" und "Dream on" die Charts. Danach hörte man
lange nichts mehr von Ihnen. Wenn man aber einige Links, die ich unter
dem großen Foto vorbereitet habe, anklickt, sieht man, dass sie
auch heute noch ab und zu Auftritte in den Staaten haben. The Legend lives...
Warum auch nicht? Revivals sind ja heute in Ermangelung guter Alternativen
groß in Mode.
Und das ist gut so.
Gerd Müller.
Das
war gut so, bis zum 5. November 2003. An diesem Tag verstarb Bobby
Hatfield (im Foto rechts). Hier die Pressemeldungen:
Der amerikanische Musiker Bobby Hatfield von den Righteous Brothers ist
tot. Hatfield, der mit dem Superhit «You've Lost That Lovin' Feeling»
berühmt wurde, starb überraschend mit 63 Jahren. Sein Bandpartner
Bill Medley erlitt einen Nervenzusammenbruch.
«Das ist für uns alle ein
unwahrscheinlicher Schock», sagte der Manager des Pop-Duos, David
Cohen, am Donnerstag. Bill Medley, der mit Hatfield Jahrzehnte lang auf
der Bühne stand, sei «zusammengebrochen und völlig durcheinander».
Hatfield war am Mittwochabend kurz vor einem Live-Auftritt tot in seinem
Hotelzimmer in Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan gefunden worden. Eine
Autopsie soll die Todesursache klären.
Den Durchbruch zum Weltruhm hatten die Righteous Brothers 1964 mit dem
Soft-Pop-Hit «You've Lost That Lovin' Feeling» geschafft.
Der Song gilt bis heute als der von amerikanischen Rundfunksendern am
meisten gespielte Hit. Mindestens acht Millionen Mal haben DJs ihn in
Radio-Shows aufgelegt.
Hatfield wollte anfangs Baseball-Profi werden. Nachdem er 1962 Bill Medley
kennen lernte, entschied er sich unter dessen Einfluss doch für die
Popmusik. Die Leistungen der beiden wurden im letzten Frühjahr durch
die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame gewürdigt.
Die Musik der weißen Righteous Brothers war ähnlich wie die
Elvis Presleys lange vom Blues und Soul der Afroamerikaner beeinflusst.
Kritiker gaben ihr das Prädikat «Blue-Eyed Soul» (etwa:
Soul der Blauäugigen). Zu den 60er-Jahre-Hits des Duos zählen
auch Songs wie «Unchained Melody» und «Soul and Inspiration».
1968 trennten sie sich, fanden jedoch sechs Jahre später wieder zueinander.
Während zum Publikum des Duos bei Live-Auftritten lange Zeit vor
allem Fans der gleichen Altersgruppe gehörten, fanden Hatfield und
Medley in den letzten 15 Jahren auch wieder unter jungen Leuten viele
Anhänger. Möglich wurde das durch Songs, die sie für Soundtracks
zu Filmen wie «Top Gun» und «Dirty Dancing» aufnahmen.
So waren unter den Gästen im Konzertsaal der Western Michigan University
am Mittwochabend auch viele jüngere Fans, als ein Sprecher die Vorstellung
«wegen einer persönlichen Notsituation» absagte. Nach
Angaben der Regionalzeitung von Kalamazoo wurde Hatfields Leiche im Bett
seines Hotelzimmers von Sicherheitsbeamten entdeckt. dpa/
Darauf bin ich besonders stolz: Eine Autogramm der beiden Künstler
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