Es ist immer das alte Lied: Sog.
"One-Hit-Wonder" haben es schon schwer. Da suchen Sammler
weltweit nach CD-Ausgaben und bekommen allenfalls über ebay sündteure
LPs oder Singles unter die Finger, weil natürlich keine Plattenfirma
das Risiko einer Kleinstauflage eingehen möchte. Siehe die viel
bekannteren Pop Tops, da stießen Manfred Schwanbeck und ich sowie
weitere Sammler auf "no interest", also Granit. Dies gilt
sinngemäß auch für Ph.D., die mit "I won't
let you down" einen ausgewachsenen Hit hatten. Einschmeichelnde
Stimme von Jim Diamond, samtweiche Instrumentierung, stark keyboardlastig,
perfektes Arrangement. Aber auf CD, bisher leider Fehlanzeige. Aber
"One Hit Wonder" haben bei mir natürlich die Chance,
in die Juwelengalerie aufgenommen zu werden.
Ergänzung vom 20.08.2007:
Erst vor einigen Tagen erfuhr ich, dass es doch eine japanische CD-Ausgabe
der ersten LP gab. Die ist allerdings sehr rar und so gut wie nicht zu bekommen. Bis heute noch steht ein Exemplar in ebay zur Versteigerung. Dies verspricht ein hohes Gebot. Und es war so: Die CD erbrachte sagenhafte 113,03 Euro! Sammlerbedarf wäre also da, aber die Plattenfirmem wollen ja nur Massenauflagen ... Hier das Cover:
Der etwas ausgefallene Gruppenname steht für "Polythemus,
Hymas, Diamond", Kürzel für das Programm (Polythemus =
viele Themen) und die Namen der Musiker. Im Prinzip ist PH.D. ein Duo
und besteht aus Jim Diamond (voc, * 28. September 1951, Glasgow) sowie
Tony Hymas (* 23. September 1943, keyb, synth). Sie waren jedoch keine
Neulinge im Showbusiness. Hymas galt als einer der vielseitigsten und
meistbeschäftigsten Sessionmusiker und war auf zahlreichen Rock-
und Jazzplatten zu hören, auch Filmmusiken. Diamond, aus Glasgow
stammend, sang in etlichen Rock- und Soulbands in England, Deutschland
und den USA, ehe er auf seinen Partner Hymas traf. Fred Haayen, Senor
Vice Präsident von WEA-International nannte die weltweite Verpflichtung
des englisch-schottischen Duos "einen der wichtigsten Verträge
der letzten Jahre". Dazu kam dann noch Simon Phillips von der Jeff
Beck-Band.
Die am 15.05.1981 bei uns veröffentlichte erste LP "I Won't
Let You Down" enthält 10 Eigenkompositionen und wurde in
den Londoner Ramparts Studios aufgenommen, zusammen mit zahlreichen prominenten
Sessionmusikern wie Simon Phillips (dr), Stan Saltzman (sax) und Phil
Palmer (git). Aber erst im Frühjahr 1982 eroberte "I won't let
you down" die Hitparaden fast aller europäischer Länder
und sogar die im fernen Australien. In Holland gab es zum Beispiel 'Gold',
im Nachbarland Belgien sogar 'Platin'. Zu diesem Zeitpunkt war PH.D.'s
Debütalbum mit dem Superhit schon ein Jahr auf dem Markt - es war
also "Liebe" auf dem zweiten Blick. Das Eis brach erst, als
die Platte von den DJs in den Rundfunkanstalten und Diskotheken 'entdeckt'
wurde. Die Kombination von Tony Hymas als eines Zauberers an den Keyboards,
der die Lieder komponierte und Jim Diamond, der die Texte dazu lieferte
und mit seiner einprägsamen Stimme den Songs Leben einhauchte, war
einfach eine ideale Kombination.
Die zweite LP "Is It Safe?" präsentierte wieder
10 Eigenkompositionen des Duos, darunter auch die Singleauskopplung "I
didn't know". Begleitet wurden sie bei den Studioaufnahmen von Mark
Craney (dr), Simon Phillips (dr), Ray Russell (git), Helen Chappelle,
Joy Yates, George Chandler (backing vocals) und Michael Rennie (Leiter
der Streichergruppe).
Ph.D. löste sich 1983 leider aus verschiedenen Gründen auf. 1984 startete Diamond mit dem Charthit "I Should Have Known Better" eine Solokarriere, die mit großen zeitlichen Lücken bis heute andauert. Nicht immer sehr erfolgreich, doch mit durchaus anhörbaren netten Mainstream-Songs. Wie z.B. der CD "Souled And Healed". Doch den wenigsten dürfte er heute noch - wie Ph.D. - ein Begriff sein. Zumindest brachte Diamond 1995 eine weitere CD "Souled and healed" heraus, auf der u.a. der Gitarrist Robbie McIntosh (u.a. Mitwirkung bei Norah Jones, Paul McCartney, The Pretenders) und der Saxofonist Snake Davis (M-PEOPLE) mitspielten. Tony Hymas ist seit vielen Jahren in der Jazzszene tätig und brachte etliche CDs heraus (u.a. mit Jeff Beck).
Und wir warten also wohl noch ewig auf eine "Best Of" im CD-Format. Schade ...
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Ph.D. Diskografie Langspielplatten: Singles |
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