Wonderland - Promotext zur Veröffentlichung der SPV-CD "The Best Of Wonderland" 2009

Die Plattenfirma SPV Schallplatten, Produktion und Vertrieb GmbH hat dankenswerter Weise die seit Jahren vergriffene Repertoire-Ausabe der "The Best Of Wonderland" mit erweitertem Artwork neu aufgelegt. Gerds Musicpage war dabei auch beteiligt. Weitere ausführliche Infos können dem nachfolgendem Pressetext entnommen werden. © SPV/Bernd Matheja (Danke Ecki für die Genehmigung!)

Im Sommer 2001 erschien in den USA die 4-CD-Box „Nuggets II – Original Artyfacts From The British Empire And Beyond 1964 – 1969“. Die Compiler der amerikanischen Garagen-Punk-, Mod- und Psychedelic-Kopplungen hatten offenbar zu wenig transatlantische Kenntnis oder Ohrenschäden. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Song namens „Moscow“ bei einem Angebot von insgesamt 109 Titeln durch Abwesenheit glänzt – die vielleicht perfekte 60s-Komposition mit internationalem Format, die jemals ein deutsches Presswerk verlassen hat? Verantwortlich für diesen Titel: WONDERLAND und ihr Produzent James Last.

Die Jahre 1967 und 1968 waren ein Wendepunkt in der internationalen Popmusik. Der so genannte „Summer Of Love“ hatte seine Spuren hinterlassen (oder war sogar erst durch sich verändernde Sounds geboren worden): Blumen in den Haaren und San Francisco; kleine Konzeptwerke wie das vom „Grocer Jack“ und das durch die Nase gequetschte „Pearly Spencer“; Chöre mit „Aaahs“ und „Ooohs“, Phasing, Glöckchen und dazu allerlei Wortgeklingel – da war kein Platz mehr für die 437. Rumpelversion von „Hippy Hippy Shake“, „Boom Boom“ und „Bye Bye Johnny“, neue Ideen mussten her.

Auch auf der deutschen Musikszene versuchten Bands, die alten Trampelpfade zu verlassen. Allein: Sie taten sich schwer. Es waren in erster Linie kampferprobte Kapellen, die den Schalter umlegten, um sich ein – zumindest partiell – neues Image anzupappen: Die Lords bauten (eher zaghaft) „psychedelische“ Elemente in ihr Repertoire ein, die Rattles sattelten von „Mashed Potatoes“ und Verwandtem auf „It Is Love“ & Co. um, die Petards bewegten sich ohnehin eher abseits von R&B, Rock’n’Roll und ihren Ablegern.

Substantielle Neugründungen waren in jenen Tagen spärlich gesät. Da kam die Kunde von einer hoch im Norden zusammengestellten Band wie gerufen. Ihre Mitglieder: Frank Dostal (Gesang), Achim Reichel (Bass), Helmuth Franke (Gitarre), Les Humphries (Keyboards) und Reinhard „Dicky“ Tarrach (Schlagzeug) – ein Quintett mit zum Teil unterschiedlichen musikalischen Vorgeschichten.

FRANK DOSTAL. Gemeinsam mit dem verstorbenen Hannoveraner Bernd Pulst (frühe Jane) sicherlich Deutschlands mächtigste Pop- und Rockröhre. Dostal wurde am 16.12.1945 in Flensburg geboren. Seit seiner Jugend ein Jazzfan mit Vorlieben für John Coltrane, Ella Fitzgerald und Louis Armstrong, kam er in Hamburg als konsequenter Schuppenbesucher (Top Ten, Star-Club) mit der dortigen Beatszene in Berührung. Frank Dostals erste Bandstationen waren lokale Combos wie The Shavles, die Sharks und die Classics gewesen. 1965 gehörte er dann zum Gründungspersonal der Faces, deren exzellente Single „Cry, Cry, Cry“/ „Stay Away“ ein Highlight des gesamten Star-Club-Label-Katalogs ist – nicht zuletzt dank Dostals Gesang, der inzwischen deutliche Tendenzen zum US-Soul erkennen ließ. Gemeinsam mit Ingo Brandt, Peter Michaelis, Bernd Schulz und Rainer Lange hatte Frontmann Frank im Dezember 1965 den Star-Club-Wettbewerb „Battle Of The Bands“ gewonnen, der ihnen den Vertrag für die obengenannte Single (und eine Originalgitarre von George Harrison) einbrachte. Noch 1966 stieg Dostal bei den Faces aus und wechselte zu den Rattles, die den Verlust von Achim Reichel beklagten, der zur Bundeswehr einrücken musste. Dostal, Herbert Hildebrandt, Hermann „Rugy“ Rugenstein, Bernd Schulz und Dicky Tarrach debütierten am 4. September 1966 „live“ und spielten in der Folgezeit die Singles „It Is Love“ / „Hey Sally“ und „Cauliflower“/ „I Will Always Stay Your Friend“ ein – zwei der besten 45er in der langen Bandgeschichte. 1967 war Frank Dostals Zeit bei den Rattles dann vorüber.

ACHIM REICHEL. Seit nunmehr 40 Jahren „im Dienst“, zweifellos eine der bestimmenden Persönlichkeiten der deutschen Musikszene. Geboren wurde Joachim Reichel am 28.01.1944 in Hamburg. Die 60er Jahre waren noch jung, als er mit Herbert Hildebrandt, Volker Reinhold und Dieter Sadlowski die längst legendären Rattles gründete. Bereits im März 1963 (und nach einigen Umbesetzungen) begann die Schallplattenkarriere der Hanseaten, deren bald mopsköpfiger Gitarrist, Sänger und Komponist – neben Hildebrandt – schnell zum Ideengeber und optischen Blickfang avancierte. Reichels Gruppe spielte als erste deutsche Crew im „Star-Club“, gewann dort im Februar 1963 den ersten Bandwettbewerb und stand Ende des Jahres auf der Bühne des „Cavern“ in Liverpool. Sie waren auf Tournee mit den Beatles und den Rolling Stones (und standen im Mittelpunkt von „Hurra! Die Rattles kommen!“, einem besonders unsäglichen Kinomachwerke der Geschichte). Insgesamt 19 Rattles-Singles drückte Reichel ab 1963 seinen Stempel auf, vier davon erreichten die nationalen Charts. 1966 kam das Aus: Gewehr statt Gitarre – Achim Reichel musste am 7. Juni zur Bundeswehr, er räumte seinen Platz in der Band. Während seiner Zeit als Vaterlandsverteidiger versuchte die Plattenfirma, ihn als Solisten aufzubauen: Die daraus resultierenden Singles „Trag es wie ein Mann“ und „Fatima“ werden noch heute gern als Kuriosa einschlägigen 60s-Compilations beigemischt. Als Achim Reichel endlich die Kostümierung als Panzergrenadier ablegen durfte, war die Gründung einer neuen Band schon beschlossene Sache.

REINHARD „DICKY“ TARRACH. Einer der meistbeschäftigten Schlagzeuger Deutschlands, ein „Hans-Dampf-an-allen-Stöcken“. Am 21.09.1944 wurde Tarrach in Henkenhagen geboren, er selbst gab auch schon mal „auf der Ostsee“ zu Protokoll. Unmittelbar bevor die Rattles erstmalig ins Aufnahmestudio gingen, wurde „Dicky“ als Nachfolger von Dieter Sadlowski in die Band geholt. Tarrach hatte seine musikalische Karriere mit Oldtime Jazz begonnen. Als sich der Wind in der Musikszene drehte, wechselte er das Fach: vom New-Orleans-Sound zum Rock’n’Roll, The Strangers waren seine zweite Heimat. Tarrachs Können sprach sich schnell herum, er gab einem Abwerbungsversuch der Hamburger Mama Betty’s Band nach – doch unterm Strich blieb es kaum mehr als ein kurzes Gastspiel. Als Mitglied der Rattles war er anschließend bei allen Platteneinspielungen bis zum Sommer 1967 mit von der Partie. Die Urlaubsreise für Teenies an die italienische Rivera machte er noch mit (LP: „Remember Finale Ligure“), dann warf er – zeitgleich mit Sänger Frank Dostal – die Brocken hin. Ein neues Projekt wartete.

HELMUTH FRANKE. Als Wonderland sich formierten, war er nur eingefleischten Fans ein Begriff. Franke wurde am 17.01.1943 in Hamburg geboren. Er kam schon als 16-jähriger ins Musikgeschäft, und zwar über eine Knabenkapelle mit dem umständlichen Namen Allround Rock Men. Sie spielten Rock’n’Roll, Twist und Rhythm & Blues, natürlich als lupenreine Amateure. Neben Horst Mewis, Günter Holtz und Joachim Hennings war auch Manfred Oberdörffer dabei, der später u.a. als „Tony“ und „Tony/ Toni Tornado“ in der deutschen Rock- und Schlagerszene Platten veröffentlichte. Frankes Band firmierte ab 1960/61 als The Tonics, die kurz darauf als Hamburger Top Ten ihre Visitenkarten abgaben. Bis weit in die 70er Jahre erschienen Singles und LPs der Gruppe unter rund drei Dutzend (!) Pseudonymen. Franke, einer der besten deutschen Gitarristen, hatte bereits 1966 abgemustert (er arbeitete in der Folge auf freier Basis für James Last), war aber an diversen Aufnahmen als „The Ravers“ und „The Spots“ beteiligt – zumeist für sogenannte „Kaufhaus-Labels“, deren nachgespielte Hit-Produkte zu Niedrigpreisen in den Handel kamen.

LES HUMPHRIES. Wie Helmuth Franke war auch er Mitte der Sechziger Jahre für viele ein noch unbeschriebenes Blatt. John Leslie Humphreys wurde am 10.08.1940 in Croydon nahe London geboren. Schon frühzeitig trat er als Kadett ins Musikkorps der britischen Marine ein, wo er Klarinette, Trompete und Saxophon lernte und sein Klavierspiel perfektionieren konnte. 1956 wurde er zum „Jungmusiker des Jahres“ ausgezeichnet (Bewerber: rund 5000). Humphries spielte wahrend seiner Zeit als Militärmusiker unter anderem in Japan, Korea, Singapur, Indien, Vietnam, Australien und Kanada. 1961 kehrte er nach England zurück, wo Rock’n’Roller und Instrumentalbands andeuteten, dass sich die Musikszene im Umbruch befand und die leichtgewichtigen Produkte der ältlichen Crooner vor der Ablösung standen. Noch drei Jahre blieb Humphries im Marinedienst, bevor er als „Bandmaster Sergeant“ seinen Abschied nahm. 1964 formierte er seine erste, semiprofessionelle Band, die sich mit Auftritten im privaten Umfeld auf Feiern über Wasser hielt. Zwei Jahre später gründete der Multi-Instrumentalist die Gruppe „The Summer Set“, die einen Plattenvertrag unterschrieb. Auf dem englischen Columbia-Label erschienen die Singles „Farmer’s Daughter“ (1966) und „Overnight Changes“ (1967); der zweite Versuch erschien auch in Deutschland auf Polydor. The Summer Set hatten 1966 einen Abstecher nach Hamburg gewagt und u. a. im Top Ten gespielt. Von da an waren Humphries Kontakte zum hiesigen Markt geknüpft.

Die Voraussetzungen für eine neue Band waren Ende 1967 günstig. Achim Reichel, durch die Bundeswehr ins musikalische Abseits geschoben, suchte eine neue Band: „Zu den Rattles konnte ich nicht zurück“, erzählte er 1968 dem „Hamburger Abendblatt“, „da waren schon fünf Leute. Und außerdem war das Image der Band zu sehr festgelegt. Ich musste neu anfangen. Mit neuem Konzept, neuem Sound.“ Über seine Situation hatte er sich schon während der letzten Barras-Wochen mit Helmuth Franke auf einer NDR-Veranstaltung unterhalten. Da kannten sich beide schon: aus Musikerkreisen ohnehin, und außerdem hatte Reichel irgendwann mal Frankes altes Auto gekauft. Auch Achims Kontakt zum interessierten Noch-Rattle Dicky Tarrach war nie abgerissen. Mit Sänger Frank Dostal, der neue Herausforderungen suchte, die dem sich ändernden Musikgeschmack der ausgehenden Sixties näher kamen, schloss sich der Zirkel.

Der Entschluss des Quartetts zum Aufbau einer neuen Combo stand also fest. Mit Hilfe von Presseveröffentlichungen (und den Ohren in Horchposition auf der regionalen Szene) wurde ein zusätzlicher Musiker für die Keyboards gesucht. Helmuth Franke: „Da trat dann eine ganze Reihe zum Vorspielen an, aber das war alles nicht so das Richtige. Irgendwann kam auch Les Humphries, und der enthielt den Zuschlag.“ Erste Ideen wurden zu Papier gebracht, Demos gefertigt. Achim Reichel und Frank Dostal hatten für einige Eigenkompositionen gesorgt – was jedoch noch fehlte, war der kompetente Mann, der all das koordinierend und produzierend auf die Schiene bringen konnte.

Reichel hatte sich dafür einen Könner der ganz besonderen Art ausgeguckt, der seit knapp drei Jahren mit einem neuartigen Konzept das Publikum überraschte: James Last. Geboren als Hans Last am 17.04.1929 hatte der Bremer seine Profilaufbahn 1946 begonnen. Von 1950 bis 1952 war er zum besten deutschen Bassisten gewählt worden. Drei Jahre später wechselte er vom Orchester des Senders Radio Bremen ins Tanzorchester des Nordwestdeutschen Rundfunks nach Hamburg. Gegen Ende der Fünfziger betätigte sich Last dann mit Erfolg auch als Arrangeur bei Plattenaufnahmen der Polydor. Unter anderem betreute er Produkte von Freddy Quinn, Caterina Valente, Lolita und Helmut Zacharias.

1965 präsentierte Last erstmals sein – bis heute stilistisch unverwechselbares – Unterhaltungsmusikkonzept mit dem Titel „Nonstop Dancing“. Auf die Frage, wie er denn zu den „fünf Jungs“ gekommen sei, antwortete er im August 1968 der „BRAVO“: „Pardon, die Jungs sind zu mir gekommen. Im Februar kreuzten sie hier auf. Ohne Hemmungen. Sie ließen sich nicht abschütteln. Und sie hatten clevere Ideen. So dauerte es nur ein paar Wochen und sie hatten, was sie wollten: James Last als Produzenten und Freund.“

Doch zunächst hatte der Fünfer aus Hamburg noch an einem weiteren Problem zu knacken: Die Band war namenlos! Eine großangelegte Suchaktion wurde mit Hilfe der Bild-Zeitung gestartet. Über 2000 Vorschläge aus Fan- und Leserkreisen waren anschließend zu sichten, darunter nicht unbedingt passende wie „Die Pimpanellis“, „Die Ratlosen“ und „Die Heidelerchen“. Am 21. Februar 1968 konnte das Blatt dann schließlich vermelden: „Rosie fand den besten Namen.“ Die 16Jährige Rosie Timmann aus Hamburg-Vierlanden wurde, so die Zeitung, für ihren Vorschlag „Wonderland“ ausgezeichnet. Umwerfender Spitzenpreis: eine schöne Papierblume. Und: „Als Dank für die langersehnte Taufe erhält Rosie bis an ihr Lebensende alle Platten der Beat-Gruppe kostenlos.“

Der ausgewählte Name soll allerdings schon vorher festgestanden haben. Beat-Spezialist Hans-Jürgen Klitsch in seinem Buch „Shakin’ All Over“ (HighCastle, Düsseldorf 2000): „Ritchie Blackmore (damals mit Deep Purple-Vorläufer Mandrake Root in Hamburg zu Gast /B.M.) hatte ihn gefunden: Wonderland.“ Frank Dostals Entgegnung: „Theoretisch hätte ja jemand anders noch einen besseren bringen können.“

Rosie hin, Blackmore her – die Band, ausgestattet mit einem Schallplattenvertrag der Polydor, konnte an den Start gehen. Noch endlosen Überstunden zog die Band in die Provinz, um die Resonanz auf ihren neuen Sound zu testen. Fazit: Begeisterung zumindest in der Lüneburger Heide. Doch auch der erste offizielle Auftritt vor großem Publikum in der Saarbrücker Saarlandhalle gelang.

Mit gewaltigem Werbeaufwand wurde die Debütsingle des Quintetts angekündigt: Sie ging in limitierter Auflage, versehen mit einem kostspieligen Ausklappbild der Gruppe, zunächst an die Medienvertreter. Wörtliche Textkostprobe: „Bitte wundern sie sich jetzt noch nicht so sehr über die Wonderland. Sie werden sich in Zukunft noch viel öfter wundern. Die Wonderland ist Deutschlands erste wirkliche Wunderband. Eine Weltklassepopbeatsweetshowband…Es sind sympathische Jungs, mit denen man reden kann: Deutsch und vernünftig und über alles, was interessiert.“

Die Zusammenarbeit der ehemaligen Beat-Mucker mit dem Party-Producer erwies sich als Volltreffer, der Erstling schaffte auf Anhieb den Eintritt in die deutschen Hitlisten – allerdings etwas anders als gedacht. Denn nicht etwa „Poochy“, die vermeintliche A-Seite der Platte, eroberte den Markt, sondern – rrrommmm! – „Moscow“, der um Längen anspruchsvollere Song von der Rückseite, Text von Frank Dostal, Musik: Achim Reichel. Die musikalische Suche nach einer Namenlosen in der sowjetischen Hauptstadt kam bis auf Rang 15 der Charts – und war damit, trotz des Anfangserfolgs, dennoch weit unter Wert geschlagen. Immerhin 18 Wochen hielt sich „Moscow“ in der Hitparade.

Wonderland war damit etabliert, die Band landauf, landab im Gespräch. Pressetermine quer durch die Republik, Auftritte in Funk und Fernsehen, Live-Gigs. Zur wachsenden Popularität trug vor allem eine Tournee im Vorprogramm der Bee Gees bei. Und, um die Fans an die erfahrenen Neulinge zu gewöhnen, schob die Polydor sehr schnell eine Folgesingle nach. Auch zu Vinyl Nr. 2 gab es vorab Begleitmusik. Auf einer – heute extrem seltenen – Promotion-Single in kleiner Auflage stellte Produzent James Last die einzelnen Wonderland-Mitglieder vor (übliche Blödeleien inklusive), die sich vorher mit einem gesungenen Intro selbst ankündigten: „Wonderland, Wonderland, nun wissen Sie, wie man uns nennt / Wonderland, Wonderland, unsere Band heißt Wonderland, Wonderland…“ Den Rausschmeißer nach etwas mehr als drei Minuten geben die ersten Takte der neuen Single „Boomerang“ / „Peeping and Hiding“.

Auch diese 45er kamen in die deutschen Charts, jedoch war auf Position 38 Schluss, und nach nur drei Wochen kam der „Boomerang“ für immer zurück. Grund zur Besorgnis bestand zu diesem Zeitpunkt nicht. Allerdings neigte sich die Kooperation mit dem vielbeschäftigten James Last dem Ende entgegen. Er verabschiedete sich, nachdem Single Nr. 3, „Count Down“/ „Jump Anna Trampaleen“ veröffentlicht, von Medien und Öffentlichkeit aber nahezu völlig ignoriert worden war.

Allmählich begann es im Bandgefüge zu rumoren. Achim Reichel in „Shakin’ All Over“ (s.o.): „Eine Zeitlang war das klasse, aber die Chemie in der Band stimmte nicht. Da waren zwar die besten Leute am Werk, aber Neid und Missgunst kriegte man nicht in den Griff.“ Helmuth Franke sieht dies rückblickend etwas anders: „Das wurde alles immer abgehobener, ohne konkrete Perspektive.“ Er stieg schon im April 1969 aus, und wenig später packte auch Les Humphries seine Sachen und verließ Wonderland. Der Engländer sollte schon bald darauf (und bis in die Mitte der Siebziger Jahre) mit einem Multikulti-Chor zum kapitalen Abräumer werden, Franke arbeitete als Studiomusiker, unter anderem für seinen ehemaligen Produzenten. James Last schon im Sommer 1968: „Er ist der beste Musiker der Gruppe. Helmuth ist fast genial.“ Nicht das schlechteste Zeugnis eines Könners und Kenners, der es wirklich wissen musste.

Reichel und Dostal reagierten prompt. Um das schlingernde Schiff wieder auf Kurs zu bringen, holten sie zwei neue Instrumentalisten ins Wonderland: Von den Hamburger Screamers (eine Single auf dem Star Club Label, „One Way Love“) kam der Gitarrist und Violinist Kalle Trapp. Und als vielseitig verwendbarer Humphries-Ersatz stieß Claus-Robert Kruse (Keyboards, Gitarre, Bass, Harmonika) zur Band. Er war zuvor, ebenfalls in der Hansestadt, Mitglied der Cavern Cats und der ewig unterschätzen Cops & Robbers gewesen.

In dieser Besetzung trat Wonderland Ostern 1970 im Berliner Sportpalast neben Deep Purple und den Nice auf. Die einzige Single “On My Way“ / „Teachers and Preachers“ erschien im selben Jahr, verfehlte aber ein größeres Publikum. Zusätzliche Parallelaktivitäten trugen nicht eben zur Beruhigung bei: Achim Reichel konzipierte elektronisch ausgerichtete, nicht eben leicht verdauliche Soloprojekte – unter anderem „Die grüne Reise“ mit Titeln wie „Wahrheit und Wahrscheinlichkeit / Ein Lexikon zur Selbsterkenntnis“ – und gründete gemeinsam mit Frank Dostal den Gorilla-Musikverlag (später sollten beide die Single „Laugh Story“ / „What a Day“ unter dem Pseudonym The Gorillas einspielen; Racket Records RRD 12003).

Es kam, wie es kommen musste: Am 31.10.1970 meldete das „Hamburger Abendblatt“: „Die Hamburger Wonderland haben sich – in gutem Einverständnis – getrennt. Zugleich wurde bekanntgegeben, dass in Kürze eine neue Langspielplatte der Wonderländer erscheinen wird. Welch Wunder!“

Aufklärung erhielten die verwirrten Fans dann im Frühjahr 1971. Dostal und Reichel kehrten zurück, jetzt allerdings unter dem unwesentlich erweiterten Namen Wonderland Band. „Band“ bedeutete in diesem Fall eine mittlere Armada von Begleitmusikern, exakt zwei Dutzend. Sie zierten das Cover der Langspielplatte „No.1“, die Frank und Achim eigentlich das Comeback bescheren sollte. Zum assistierenden Großaufgebot zählten unter anderem die Ex- Kollegen Tarrach, Franke, Trapp und Kruse sowie die Hamburger Gitarrenlegende Ladi Geisler. Für das Cover der LP hatte sich Achim Reichel ein durchgeknalltes Würfelspiel zwischen „Mensch, ärgere dich nicht“ und „Monopoly“ ausgedacht, das die Grafikerin Marlis Schaffer optisch umsetzte: Wer wollte, konnte sich über eine fiktive Insel namens Wonderland bewegen, auf der es Plätze wie „Nacedonien“, „Che Rusalem“ oder „Wash Ingtown“ gab. Einzelne Spielregeln besagten „Zweimal aussetzen wegen Rasierens des Schiedsrichters“ und „Ledersohlen-Anbaufelder; einmal aussetzen wegen Mietwucher.“ Ebenso auffällig kamen vielen Wonderland-Fans der ersten Stunde Teile der angebotenen Musik vor: Neben akzeptablen Momenten wie „Heya Donna Lexa“, „I Make Music“, „Rock’n’Roll People“ und „King of America“ (alle vier Songs wurden 1971 in Form zweier Singles ausgekoppelt) gab es Zeitgenössisches unter der imaginären Überschrift „Erlaubt ist, was Krach macht“ – scheinbar willkürlich aneinander gepappte Versatzstücke gaben sich als Songs aus. Die als Kundschaft angepeilte Wonderland-Gemeinde aber lehnte dankend ab, die LP blieb in den Regalen liegen und ein (ohnehin nur kurzes) Kapitel deutscher Rock- und Popgeschichte hatte sich für immer von selbst erledigt.

Zwei Jahre später erschien der Name Wonderland noch einmal in den Verkaufslisten. Auf dem Karussell-Label kam die LP „The Best of Wonderland“ in die Läden. Sie enthielt acht der zwischen 1968 und 1971 veröffentlichten 12 Single-Titel sowie vier Zusatztracks aus dem Archiv. „Gas Balloon“, „Try To Be What You Are“, „Do You Remember“ und „Burdon“. Diese bis 1973 unveröffentlicht gebliebenen Aufnahmen stammen sämtlich aus der Zeit, als James Last die Band produziert hatte.

Erst 1988 gab es eine weitere Vinylzusammenstellung von Wonderland-Songs auf dem Bear-Family-Label. Hier tauchte, neben ausschließlich bekanntem Material, erstmals die Fundsache „Mama“ auf. Die Coverversion der Heintje-Schnulze war ursprünglich als Sondereinspielung für die Bee Gees (!) vorgesehen gewesen und sollte auf einer Polydor-Jubiläums-LP veröffentlicht werden. Da die singenden Gibb-Gebrüder das Deutsche aber partout nicht in den Griff bekamen (oder zumindest so taten), klopfte die Plattenfirma bei Dostal, Reichel & Co. an. Wonderland transportierten das Machwerk tatsächlich aufs Band, das dann aber für Jahre im Giftschrank verschwand. Jetzt ist dieser Titel erstmalig auf einer offiziellen CD zu hören – genau wie sämtliche Single-Seiten der Band sowie ausgesuchte LP-Tracks. Ferner sind mit „Hey Willie“ und „Mighty Pudding“ beide Titel vom „Hamburger Blues-Gesang-Verein von 1970 n. e. V.“ integriert, einer vielköpfigen Pick-Up-Formation, deren Besetzungsliste Frank Dostal und Achim Reichel anführten.


SCHLAGLICHTER – WAS DANACH GESCHAH.
Frank Dostal, dessen gemeinsamer Star-Club-Rettungsversuch mit Achim Reichel und Kuno Dreysse (Ex- Rivets) leider scheiterte, versorgte unter anderem in den Siebzigern die spanische Baccara mit leichtgewichtigen, aber punktgenauen, zweckdienlichen Texten. Das akzentschwere Duo landete damit kolossale Hits. Heute ist Dostal, der auch als Produzent arbeitete, Aufsichtsratsmitglied der GEMA.

Achim Reichel hat sich seit Mitte der Siebziger Jahre als Solist einen exzellenten Namen auf der deutschen Szene gemacht. Nach dem Ende seiner oft nur schwer genießbaren Experimentierphase lieferte er mehrere hochgelobte Alben ab, darunter die mundartliche geprägten „Regenballade“ und „Dat Shanty-Alb’m“ sowie „Blues in Blond“ und „Eine Ewigkeit unterwegs“.

Dicky Tarrach. Er blieb auf seinem Platz hinter dem Schlagzeug – als gefragter und vielbeschäftigter Studiomusiker sowie als Mitglied oder Initiator u.a. von Randy Pie, Rudolf Rock & Die Schocker, Tarraco, Moti Special. Seit 1988 ist er mit den Rattles unter der Leitung von Herbert Hildebrant (und mit wechselnden Begleitmusikern) wieder erfolgreich aktiv.

Helmuth Franke. Der „große Schweiger“ (so James Last) blieb bis 1977 im Orchester seines Ex- Producers. An Tourneen nahm er jedoch nur bis 1973 teil und baute ab 1974 sein eigenes Tonstudio auf. Solo-Projekte (u.a. als Frank Gibson), Film- und Background-Musik waren von da an sein Betätigungsfeld. Er lebt heute „zufrieden“ und „zurückgezogen“ mit seiner Familie in der Nähe von Hamburg.

Les Humphries und seine Singers verkauften in den 70s rund 40 Millionen Platten, er selbst schrieb die Titelmelodie der weltweit gesendeten ZDF-Krimiserie „Derrick“. Mit Steuerschulden in Millionenhöhe verschwand er nach England. 1998 gab er sich von dort als sein eigener (nicht existenter) Bruder aus und erklärte sich für tot. Humphries sprach später von einem „Missverständnis“. Am 26. Dezember 2007 starb der großartige Musiker nach einer Lungenentzündung an einem Herzinfarkt.

James Last. Orchesterchef und Weltstar, aktiv wie eh und je. Der Wonderland-Producer der Anfangstage veröffentlichte bis heute über 300 Alben, wurde dafür 17mal mit „Platin“ und 206mal mit „Gold“ ausgezeichnet. Ende offen…

Wonderland, das ist die Geschichte eines unverdienten Scheiterns. Gemessen am Können der einzelnen Mitglieder hätte die Band mehr als nur zwei Hits (die obendrein unterplatziert endeten) verdient gehabt. In Zeiten des musikalischen Umbruchs konnte sich die Formation stilistisch nur ein paar Monate geordnet auf Kurs halten. Der Ausstieg ihres Produzenten bedeutete grünes Licht für das Abdriften in freiere, improvisatorische Formen, wobei offensichtlich der dritte und vierte Schritt vor dem ersten erfolgte. Die Fans mochten diesem, in ihren Ohren allzu radikalen, Kurswechsel nicht folgen.

Summer 2001 saw the arrival in the US of the 4-CD box “Nuggets II – Original Artyfacts From The British Empire And Beyond 1964-1969”. The compilers of these American garage punk, mod and psychedelic compilations had either only very limited transatlantic knowledge or suffered from a severe hearing disorder. How else would you explain that a song called “Moscow” – perhaps the most accomplished international-standard composition from the 1960s which ever left a German pressing plant – was missing from the total of 109 tracks? Responsible for this title: WONDERLAND and their producer, James Last.

The years 1967 and 1968 were a turning point for the international pop music scene. The Summer of Love had left its mark (or perhaps had only become possible thanks to those new sounds): flowers in people’s hair and San Francisco; small concept pieces such as “Grocer Jack” and the nasal “Pearly Spencer”; choirs crooning their “aaahs” and “ooohs”, phasing, little bells, plus a lot of ringing words – no more room for the rumbling 437th version of “Hippy Hippy Shake”, “Boom Boom” and “Bye Bye Johnny”, new ideas were called for.

Even the German music scene spawned a number of bands who tried to leave the beaten track. Alas, this didn’t come easy to most of them, and it was first and foremost the tried and tested acts who succeeded in making the transition and adapting – at least partially – to the new image: the Lords included (somewhat timidly) “psychedelic” elements in their repertoire, the Rattles switched from “Mashed Potatoes” and the like to “It Is Love” and the like. And the Petards had always gone their own way, away from R&B, rock’n’roll and their many manifestations.

Substantial new bands were rare in those days, so news of a group which had got together in the very north of Germany was more than welcome. Its members: Frank Dostal (vocals), Achim Reichel (bass), Helmuth Franke (guitar), Les Humphries (keyboards) and Rheinhard “Dicky” Tarrach (drums) – a quintet with musical histories which could not have been more diverse.

FRANK DOSTAL. Next to the late Bernd Pulst (ex-Jane) from Hanover probably Germany’s most powerful pop and rock vocalist, Dostal was born on 16 December 1945 in Flensburg. A jazz fan with a penchant for John Coltrane, Ella Fitzgerald and Louis Armstrong since his youth, he became a frequent club goer (Top Ten, Star-Club) in Hamburg, where he got to know the local beat music scene. Frank Dostal’s initial musical stations had been with local acts such as the Shavles, the Sharks and the Classics. By 1965, he was one of the founder members of the Faces, whose excellent single, “Cry, Cry, Cry”/“Stay Away”, is a highlight from the Star-Club label catalogue – last but not least thanks to Dostal’s vocals, which by now featured obvious references to US soul. Together with Ingo Brandt, Peter Michaelis, Bernd Schulz and Rainer Lange, frontman Frank had won the Star-Club “Battle of the Bands” competition in December 1965, which earned them a contract for the above-mentioned single (as well as an original George Harrison guitar). Dostal left the Faces in 1966 to join the Rattles, whose vocalist Achim Reichel had just been conscripted. Dostal, Herbert Hildebrandt, Hermann “Rugy” Rugenstein, Bernd Schulz and Dicky Tarrach debuted “live” on 4 September 1966,  subsequently recording the singles, “It Is Love”/“Hey Sally” and “Cauliflower”/“I Will Always Stay Your Friend”, two of the best 45s in the band’s long history. 1967 marked the end of Frank Dostal’s stint with the Rattles.

ACHIM REICHEL. A music industry icon for more than 40 years, Achim Reichel is without doubt one of the most remarkable personalities on the German music scene. Joachim Reichel was born on 28 January 1944 in Hamburg. The 1960s were still young when he founded the legendary Rattles together with Herbert Hildebrandt, Volker Reinhold and Dieter Sadlowski. March 1963 marked the start of the Hamburg act’s recording career (after a number of line-up changes), and their guitarist, vocalist and composer – along with Hildebrandt – soon became an inspiration and visual focus. Reichel’s group was the first German outfit to play the Star-Club, winning the club’s first band competition in February 1963 and performing at the Liverpool Cavern by the end of the year. They toured with the Beatles and Rolling Stones (and were the focal point of “Hurra! Die Rattles kommen!” [Hurray, the Rattles are coming], one of the most unspeakable productions in Germany’s motion picture history). Reichel left his mark on a total of 19 Rattles singles from 1963, four of which made the international charts. The end came in 1966: guns instead of guitars – Achim Reichel was conscripted on 7 June, having to surrender his position in the band. During his time as a defender of his native country, his record company tried to build him up as a solo artist: the resulting single releases, “Trag es wie ein Mann” (Bear It Like a Man) and “Fatima” are occasionally still included in 60s compilations as curious additions. When Achim Reichel was allowed to abandon his disguise as an armed infantryman, the foundation of a new band had long been decided.

REINHARD “DICKY” TARRACH. One of the most sought-after German drummers, a real “Jack-of-all-drumsticks”, Tarrach was born on 21 September 1944 in Henkenhagen. Just before the Rattles went into the recording studio for the first time, “Dicky” had been enlisted in the band as Dieter Sadlowski’s successor. Tarrach had started his musical career playing old-time jazz. When the tides changed on the music scene, he opted for a new genre and moved from the sound of New Orleans to rock’n’roll, The Strangers becoming his home away from home. News of Tarrach’s talent soon got about, and he succumbed to the wooing of Mama Betty’s Band from Hamburg – which at the end of the day remained but a brief intermezzo. He went on to join the Rattles and featured on all their recordings until summer 1967. Having been part of their teenage holiday at the Italian Rivera (LP: “Remember Finale Ligure”), he jumped ship – at the same time as vocalist Frank Dostal. A new project was waiting for both of them.

HELMUTH FRANKE. When Wonderland got together, Franke was a known quantity only to hardcore fans. He had been born in Hamburg on 17 January 1943 and joined the music industry at the tender age of 16 as a member of a boy group with the somewhat long-winded name Allround Rock Men who specialized in rock’n’roll, twist and rhythm & blues, pure amateurs all of them. Along with Horst Mewis, Günter Holtz and Joachim Hennings, Manfred Oberdörffer, who later made a name for himself as “Tony” and “Tony/Toni Tornado” on the German rock and pop music scene, was also part of that group. Franke’s band resurfaced on the scene in 1960/61 under the moniker of The Tonics, who soon went on to play at Hamburg’s Top Ten club. Single and album releases by this outfit arrived at the stores well into the 1970s under around three dozen (!) different names. Franke, one of Germany’s most accomplished guitarists, had already left the fold in 1966 (subsequently free-lancing for James Last), but continued to be involved in a number of recordings by The Ravers and The Spots – generally for “department store labels”, whose copied versions of popular hits were available at budget prices.

LES HUMPHRIES. Like Helmuth Franke, Humphries was still relatively unknown in the mid-sixties. John Leslie Humphries was born in Croydon near London on 10 August 1940. At an early age, he joined the British Navy music corps, where he learned to play the clarinet, trumpet and saxophone and perfected his piano playing. He was voted “Young Musician of the Year” in 1956 (among 5,000 competitors). During his time as a military musician, Humphries played in countries such as Japan, Korea, Singapore, India, Vietnam, Australia and Canada, among others, returning to the UK in 1961, where rock’n’roll and instrumental acts were indicating that the music scene was undergoing a revolution and the light-weight recordings of aging crooners had run their course. Humphries remained in the Navy for another three years before applying for a discharge as Bandmaster Sergeant. He launched his first semi-professional band in 1964, mainly performing at private parties. Two years later, the multi-instrumentalist formed the group, The Summer Set, which signed a recording contract. The British label, Columbia, brought out the singles, “Farmer’s Daughter” (1966) and “Overnight Changes” (1967), the latter also being released in Germany on Polydor. The Summer Set arrived in Hamburg in 1966, playing the Top Ten, among other clubs, and establishing Humphries’s contact with the German music industry.

Conditions were ideal for new bands towards the end of 1967. Achim Reichel, who had been out of the music scene due to his military activities, was looking for a new group: “I couldn’t return to the Rattles”, he told the Hamburger Abendblatt in 1968, “they were already a quintet. And the band’s image was much too defined. I had to start all over again. With a new concept, a new sound.” He had already discussed his situation during his final army weeks with Helmuth Franke at an NDR event. They knew each other from the music scene, and Reichel had at some point bought Franke’s old car. Achim’s contact with Dicky Tarrach, who was still with the Rattles, had never broken off. And the band was completed by vocalist Frank Dostal, who was looking for a new challenge which came closer to the musical taste of the waning sixties.

The quartet were quick to form their own group, and with the help of press releases (and their ears focussed on the regional scene) they went looking for another musician to operate the keyboards. Helmuth Franke: “A whole bunch of people turned up for the auditions, but none of them quite fitted the bill. At some point, Les Humphries arrived, and he was our man.” Initial ideas were jotted down on paper, some demos recorded. Achim Reichel and Frank Dostal had contributed a number of their own compositions – but what was still missing was the right man to coordinate and produce their music.

Reichel had set his mind on a genius of the unusual kind who had been wowing audiences with a totally new musical concept for three years: James Last. Born Hans Last on 17 April 1929, the musician from Bremen had started his professional career in 1946. He had been voted best German bassist from 1950 to 1952. Three years later he left the Radio Bremen orchestra to join the dance orchestra of the Nordwestdeutscher Rundfunk in Hamburg. By the end of the 1950s, Last had become a successful arranger for Polydor’s recordings and had been in charge of cuts by Freddy Quinn, Caterina Valente, Lolita and Helmut Zacharias, among others.

1965 saw Last present his concept of entertainment music – stylistically unique to this day – under the title of “Nonstop Dancing”. Asked how he came to work with the “five boys”, he replied in an interview with BRAVO magazine in August 1968: “I beg your pardon, the boys came to me. They turned up here in February. Without inhibitions. They wouldn’t take no for an answer. And they had some clever ideas. So it took only a few weeks before they had what they wanted: James Last as a producer and as a friend.”

But initially, the fivesome from Hamburg had another problem to solve: the band had no name! A major search campaign was launched, supported by the tabloid, Bild.
Fans and readers sent in more than 2000 suggestions, some of them totally useless, such as “The Pimpanellis”, “The Clueless” and “The Moor Larchs”. 21 February 1968 had Bild report: “Rosie came up with the best name”. 16-year-old Rosie Timmann from Hamburg-Vierlanden won on the strength of her suggestion, Wonderland. The highly coveted first prize was … a beautiful paper flower, and “As a way of saying thank you for the long-awaited baptism, Rosie will receive all recordings by the beat group free of charge for the rest of her life.”

Rumour has it that the name had in fact been decided beforehand. Beat music authority Hans-Jürgen Klitsch claims in his book, “Shakin’ All Over” (HighCastle, Düsseldorf 2000): “Ritchie Blackmore (at the time visiting Hamburg together with Deep Purple predecessors, Mandrake Root) had hit upon it: Wonderland.” Frank Dostal quipped: “Theoretically, somebody else could have come up with a better name.”

Whether Rosie or Blackmore – the band had a Polydor record contract and were ready to get going. Following endless hours of rehearsals, they toured the provinces to test the reactions to their new sound and met with great enthusiasm, at least in the Lüneburg region. Their first official performance in front of a major audience at Saarbrücken’s Saarlandhalle was also unanimously successful.

A major advertising campaign marked the arrival of the quintet’s debut single: a limited edition featuring a costly fold-out poster of the band was initially dispatched to media representatives. Quote: “Please don’t wonder too much about Wonderland. You will find yourself wondering even more in future. Wonderland are Germany’s first real wonder band. A world-class popbeatssweetshow band …They’re likable guys and easy to talk to: in German, and sensibly, about everything of interest.”

The collaboration between the former beat musicians and the party producer was an instant success, their debut immediately entering the German charts – albeit not at the expected position. As it happened it wasn’t “Poochy”, the single’s designated A-side, which conquered the market, but – vrrrooommmm! – “Moscow”, the much more sophisticated B-side, lyrics by Frank Dostal, music by Achim Reichel. This musical search for a nameless girl in the Soviet capital made it to no. 15 – but, despite its initial success, never quite achieved its full potential. Still, “Moscow” stayed in the charts for a respectable 18 weeks.

Wonderland had made a name for themselves, and the band was on everybody’s lips. Press interviews up and down the nation, radio and TV appearances, live gigs. It was mainly a tour with the Bee Gees which contributed to Wonderland’s growing popularity. And to get the fans used to these experienced newcomers, Polydor were quick to release the next single, which was also announced by a promotional single, which is extremely rare today, featuring producer James Last introducing the Wonderland members individually (including the usual quips), who announced themselves with a musical intro, singing: “Wonderland, Wonderland, nun wissen Sie, wie man uns nennt / Wonderland, Wonderland, unsere Band heißt Wonderland/ Wonderland…“ (Wonderland, Wonderland, now you know what they call us / Wonderland, Wonderland, our band’s called Wonderland / Wonderland …). After a little more than three minutes, the first bars of the new single “Boomerang”/“Peeping and Hiding” followed.
This 45 also made the German charts, climbing only to no. 38, and three weeks later the “Boomerang” returned forever. At the time, this was no reason for concern, but the collaboration with the ever-busy James Last was nearing its end. He bid his farewells after single no. 3, “Count Down”/“Jump Anna Trampaleen”, had been released and was almost totally ignored by media and public alike.

Slowly but surely, there were rumblings among the band’s line-up. Achim Reichel commented in “Shakin’ All Over”: “For a while it was great, but something wasn’t quite right about the band’s chemistry. Although the best musicians were involved, it turned out to be impossible to get the upper hand on envy and resentment.” Looking back, Helmuth Franke recalls the situation a little differently: “Everything became more and more aloof, without a clearly defined perspective.” He left the fold in April 1969, followed by Les Humphries soon afterwards. The musician from England went on to found his multi-cultural choir, which was successful well into the mid-seventies. Franke worked as a studio musician for his former producer, among others. James Last in summer 1968: “He’s the band’s best musician. Helmuth is almost a genius.” Not the worst reference from an authority who knows what he’s talking about.

Reichel and Dostal reacted promptly. In order to steer the rolling ship back on course, they enlisted two new instrumentalists for Wonderland: guitarist and violinist Kalle Trapp from Hamburg’s Screamers (one single release, “One Way Love”, on the Star-Club label), and as a versatile replacement for Humphries, Claus-Robert Kruse (keyboards, guitar, bass, harmonica). The latter had already made a name for himself with the Hamburg act, Cavern Cats, and the eternally underestimated Cops & Robbers.

This was the Wonderland line-up which played the Berlin Sportpalast alongside Deep Purple and Nice at Easter 1970. Their only single, “On My Way”/“Teachers and Preachers”, arrived at the stores that same year, but failed to attract a wider audience. Additional parallel activities didn’t help to calm the waters: Achim Reichel worked on electronically oriented, difficult-to-digest solo projects – “Die grüne Reise” featuring tracks such as “Wahrheit und Wahrscheinlichkeit/Ein Lexikon zur Selbsterkenntnis”, among others –, and together with Frank Dostal, he had founded Gorilla Music Publishing (later these two were to record the single, “Laugh Story”/“What a Day” under the moniker of The Gorillas; Racket Records RRD 12003).

And then the inevitable happened: the daily, Hamburger Abendblatt, reported on 31 October 1970: “The Hamburg band Wonderland have split amicably. At the same time it was announced that a new LP by Wonderland will be out soon. No wonder!”

The band’s confused fans were enlightened in spring 1971 when Dostal and Reichel returned, now operating under the slightly extended name of Wonderland Band. In this case, the term “band” implied a medium-sized armada of supporting musicians; two dozen, to be precise. They featured on the sleeve of the album, “No. 1”, scheduled to be Frank and Achim’s comeback. Their supporting musicians included their former colleagues, Tarrach, Franke, Trapp and Kruse, as well as Hamburg’s guitar legend, Ladi Geisler. For the LP cover, Achim Reichel had developed a crazy game of dice, somewhere between Ludo and Monopoly, visually translated by graphic designer Marlis Schaffer, which allowed its players to move across a fictitious island named Wonderland featuring places called Nacedonia, Che Rusalem and Wash Ingtown. There were rules along the lines of “Sit two out for shaving the umpire” and “Leather sole plantation; sit one out for charging exorbitant rent”. Sections of the album’s music seemed equally suspicious to many long-standing Wonderland fans: along with acceptable moments such as “Heya Donna Lexa”, “I Make Music”, “Rock’n’Roll People” and “King of America” (all four songs were released as singles in 1971), there were contemporary recordings under the imaginary motto of “anything goes, as long as it’s noisy” – a seemingly arbitrary sequence of different elements pretending to be songs. The Wonderland fan community politely declined, the LP remained on the shelves, and a (rather short-lived) chapter of German rock and pop history had definitely come to an end.

Two years later, the name Wonderland reappeared on the sales lists when the Karussell label released an LP entitled “The Best of Wonderland”. It consisted of the 12 singles which had originally been released between 1968 and 1971, as well as four additional tracks from the vaults: “Gas Balloon”, “Try to Be What You Are”, “Do You Remember”, and “Burdon”. These recordings, which hadn’t been released before 1973, still dated back to the time when James Last produced the band.

1988 saw the arrival of another vinyl compilation of Wonderland songs on the Bear Family label, featuring, along with familiar material, the long-lost track, “Mama”. The cover version of the schmaltzy Heintje hit had originally been intended as a special recording by the Bee Gees (!), to be released on a Polydor anniversary LP. As the singing Gibb brothers proved (or pretended) to be unable to wrap their tongues around the German lyrics, the record company asked Dostal, Reichel & Co instead. Wonderland did actually record this sorry effort, which duly disappeared into the poison cabinet for a number of years. Now this track features on an official CD for the first time – along with all the band’s singles (A- as well as B-sides) and selected LP tracks. In addition, there’s “Hey Willie” and “Mighty Pudding”, both recorded by the Hamburger Blues-Gesang-Verein von 1970 n. e. V., a large choir whose line-up was headed by Frank Dostal and Achim Reichel.

HIGHLIGHTS – WHAT’S BEEN HAPPENING SINCE
Frank Dostal, whose attempt to save the Star-Club together with Achim Reichel and Kuno Dreysse (ex-Rivets) unfortunately failed, penned light-weight but precise and very profitable lyrics for acts such as Baccara during the seventies, providing the heavy-accented duo with a number of extremely popular hits. Today Dostal, who also worked as a producer, is a board member of the German society for musical performing and mechanical reproduction rights, GEMA.

Since the mid-seventies, Achim Reichel has made an excellent name for himself on the German music scene as a successful solo artist. Having put his frequently difficult-to-digest experimental phase and dialect recordings such as “Regenballade”, “Dat Shanty-Alb’m”, “Blues in Blond” and “Eine Ewigkeit Unterwegs” behind him, he has gone on to record a number of highly acclaimed albums.

Dicky Tarrach has remained faithful to his drum kit – as a sought-after and prolific studio musician and member or initiator of acts such as Randy Pie, Rudlof Rock & Die Schocker, Tarraco and Moti Special. Since 1988, he has been successful with the Rattles under the direction of Herbert Hildebrandt (featuring various accompanist musicians).

Helmuth Franke, “the silent one” , according to James Last, remained faithful to his former producer’s orchestra until 1977, but only toured with them until 1973, building his own recording studio in 1974 and concentrating on solo projects (under the name of Frank Gibson, among others), movie soundtracks and background music. He lives a “happy and secluded” life with his family near Hamburg.

Les Humphries and his Singers sold 40 million records in the 1970s, and he wrote the title track for the globally acclaimed crime series, “Derrick”. Having accumulated seven-figure tax debts, he disappeared to England. In 1998, he pretended to be his own (non-existent) brother and had himself declared dead. Humphries later claimed this had been a “misunderstanding”. On 26 December 2007, the highly talented musician died of a heart attack, which he suffered during a serious bout of pneumonia.

James Last, orchestra boss and international star, is as active as ever. The Wonderland producer of early days has released more than 300 albums and received 17 platinum and 206 gold awards. And the story continues … open end …

The story of Wonderland is the story of an undeserved failure. In view of its talented members, the band should have had more than two hits (which didn’t even make their deserved chart positions). In times of a musical revolution, the group proved capable of steering on an orderly course only for a few months. The departure of their producer signalled the go-ahead for their drifting off into freer, more improvisational spheres, taking the third and fourth steps before the first. Their fans were unwilling to follow this change of direction, which was much too radical for their ears.