Oceansize - Konzertrezensionen

Aschaffenburg, 26.10.2010


Fotoreihe Vessels und Oceansize


Sänger und Gitarrist Mike Vennart von "Oceansize"- Foto: Gerd Müller

Vessels und Oceansize im Colos-Saal in Aschaffenburg

Bereits zum dritten Mal nach 2005 und 2007 beehrten Oceansize den bei so vielen Bands beliebten Colos-Saal in Aschaffenburgs Fußgängerzone.
Die fast jeden Tag gebuchte Konzertlocation füllte sich zunächst spärlich. Die Leute machten es sich erst an den Tischen oder an der Bar gemütlich und verfolgten die Projektionen auf der über der Bühne heruntergelassenen Leinwand. Pünktlich zum angekündigten Beginn gingen Musik und Lichter aus und die Vorband Vessels betrat die Bühne. In fast einer Stunde Spielzeit, die im Übrigen sehr(!) kurzweilig war, gaben die sympathischen und witzigen fünf Jungs aus Leeds eine interessante Mischung aus Post-Rock und Math-Rock zum Besten. Unterhaltsam war der Auftritt auch irgendwie, und das nicht nur, weil am Ende des Stückes „Monoform“ das Keyboard mit ordentlich Synthesizer-Equipment unter den Händen von Pete zusammenklappte. Dieser gab dann einfach Mark von Oceansize die Schuld, er hätte vor der Show am Keyboard-Ständer manipuliert. Am Ende wurden Vessels fast schon so gefeiert wie ein Hauptakt. Zu Recht!

Nachdem das Setup der Vorband abgebaut war, kamen bereits Oceansize auf die Bühne, allerdings zu einem weiteren kurzen Soundcheck. Wenig später ging es dann auch wirklich los mit krachenden Gitarren und dem Doom-Metal-Opener „Part Cardiac“ des brandneuen Albums „Self Preserved While The Bodies Float Up“. Laut ging es in der Folgezeit weiter,u. a. mit „Build Us A Rocket Then…“ oder dem, warum auch immer, unter den Fans so beliebten Titel „New Pin“, bis es dank des wunderschönen „Music For A Nurse“ endlich eine Verschnaufpause für die schon jetzt fast an die Grenzen gebrachtenOhren (trotz Schutz!) gab (hat der Colos-Saal nicht eine dB-Begrenzung?). Hart, laut und in unter vier Minuten ging der nächste Song des neuen Albums, “It’s My Tail…“, buchstäblich über die Bühne.

 

 

Irgendwie schade, dass sich die Band mit dem neuen Material von den fantastischen langen und verträumten Kompositionen der Werke „Effloresce“ oder „Frames“zum Großteil verabschiedet hat. Nachdem Mark, der Drummer, eine kleine technische Panne zu beheben hatte, wurden„Silent/Transparent“ mit seiner enormen Gitarrenwand sowie das rhythmisch-vertrackte und mit einigen Tempiwechseln gespickte "SuperImposer" perfekt in Szene gesetzt. Wesentlich ruhiger wurde es wieder bei „Pine“, dem letzten Song vom neuen Album an diesem Abend, bevor die letzte Runde vor der Zugabe eingeläutet wurde. Besonders herausstechend dabei „Trail of Fire“ und der Klassiker „Ornament/The Last Wrongs“, die beide die vielen Facetten der Band in einem Song vereinen.

Das vollauf zufriedene und begeisterte Publikum wollte die Band natürlich nicht ohne eine Zugabe nach Hause fahren lassen. So gab es nach einer kleinen Pause und einem kurzen Jam (Mike: „We don’t normally do that kind of shit!“) den Übersong „Women Who Love Men Who Love Drugs“ zu hören, dessen verträumtes Ende mit drei Gitarren diesmal mehr als doppelt so lange dauerte als normal – ein perfekter Abschluss eines insgesamt guten, aber viel zu laut und alles andere als perfekt abgemischten Oceansize-Konzertes.

Thomas Müller

Setlist:

Part Cardiac
Build Us A Rocket Then...
Unfamiliar
New Pin
Music For A Nurse
It's My Tail And I'll Chase It If I Want To
Silent/Transparent
SuperImposer
Pine
Paper Champion
Trail Of Fire
Ornament/The Last Wrongs
-----------
Women Who Love Men Who Love Drugs

 

Erlangen, 14.11.2009, E-Werk

Es war wieder ein super Erlebnis mit dieser sympathischen Band aus Manchester. Sie spielten vorwiegend Stücke aus ihrem letzten Album und das E-Werk in Erlangen war ein idealer Auftrittsort. Eine Bildauswahl:

63 Fotos

Als Support wurden gleich zwei fantastische Bands aufgeboten. Tolle Show von World Of Fire und IRA. Letztere kamen aus Konstanz.

51 Fotos

Aschaffenburg 06.11.2007 - Colos-Saal


vor dem Colos-Saal
Wall of Sound

Mein Oceansize-Konzert Nr. 3: Post-Prog-Rock pur. Einmal erlebte ich sie als Support für Porcupine Tree. Nun also wieder Aschaffenburg. Immer wieder spannend, ob man nach der Autobahn die 4 – 5 fast unmittelbar hintereinander liegenden Kreisverkehre fehlerlos bezwingt. Das reizt natürlich, denn man weiß: Als Belohnung winkt der Colos-Saal mit seinem schönen Ambiente. Gut 300 Fans machten sich auf den Weg zum Roßmarkt. Als Vorgruppe war in Abänderung der angekündigten „Hopesfall“ eine junge englische Band namens „Sion“ angetreten. Sie machten ihre Sache gut und waren ideale Einheizer für Oceansize. Obwohl blutjung, haben sie musikalisch einiges drauf und sind gut für ihre Zukunft präpariert. So etwa könnte die Setlist ausgesehen haben (zumindest in München, Backstage, spielten sie diese):

Lies, Lies, Lies – Haze - Comes Back - 4 It Now - Arms Length - Port Of Call - Soft

Nach der üblichen Umbaubause wurden natürlich Oceansize mit Spannung erwartet.

Die Bandbesetzung:

Gambler - guitar/keyboards
Steve Durose - guitar/backing vocals
Mark Heron - drums/cymbals
Steven Hodson - bass/keyboards
Mike Vennart - guitar/lead vocals

Setlist:

Commemorative 9/11 T-Shirt – Unfamiliar - Remember Where You Are - Trail Of Fire – Savant – Catalyst - Sleeping Dogs And Dead Lions - Women Who Love Men Who Love – Drugs - Homage To A Shame - Long Forgotten ------ Paper Champion - Ornament / The Last Wrongs

Die aus Manchester/England stammenden 5 Oceansize’ler hatten ihre neue CD „Frames“ mit im Gepäck und spielten auch einige Titel davon. Interessant zu wissen, dass sie nach der Gründung im Jahr 1998 (damals noch Studenten der Musik-Hochschule) 5 Jahre lang ohne Plattenvertrag tourten und erst 2003 ihre erste CD veröffentlichten. „Frames“ - ihr drittes Werk - ist eine weitere Steigerung auf dem langen Weg in den Rockolymp und für mich ihre bisher beste CD!

Die fast schon legendären „Gitarrengewitter“, produziert von den drei Gitarristen und einem Bass-Gitarristen, haben die Jungs auf ihrer neuen Scheibe etwas reduziert und mit oft epischen Klangwelten durchsetzt. Dies öffnete mehr Möglichkeiten, ein Thema auszuloten. Immer wieder faszinierend, wie sie es verstehen, auch lange Kompositionen so zu variieren und bis zum bombastischen Finale zu steigern, dass man in eine andere Klang-Galaxie eintritt. Beeindruckend! Bereits der Opener „Commemorative …“, der leise und langsam beginnt und sich permanent steigert, ließ ahnen, was uns auch diesmal erwartete. Von den fantastischen Gitarristen einschließlich Sänger und Komponist Mike Vennart abgesehen, beeindruckt immer wieder Drummer Mark Heron mit unüblichen Rhythmuswechseln. Ihm müssen am Ende fast die Arme abgefallen sein … Der neue Bassgitarrist Steve Hodson machte seine Sache hervorragend. Viel Emotionalität und Begeisterung brach auf die mitgehenden Zuschauer ein und übertrug sich intuitiv wieder zurück auf die Band. Nach ca. 105 Minuten mit nur einer kurzen Unterbrechung war das äußerst kurzweilige Konzert leider zu Ende. Ein Lob auch der Ton- und Lichtregie. Zum Gitarrengewitter das passende Lichtgewitter. Beeindruckend musikalisch umgesetzt!

Es wird bei Bands immer von musikalischen Einflüssen gesprochen, an denen sie sich orientieren. Bei Oceansize etwa Pink Floyd, Mogwai oder Tool. Dies kann aber nur ansatzweise so gesagt werden: Oceansize haben sich längst selbst definiert.

Apropos Colos-Saal: Fast unbemerkt feiert diese Kultureinrichtung unter ihrem äußerst engagierten Leiter Claus Berninger ihr 15-jähriges Bestehen. Und das ohne öffentliche Zuschüsse. Respekt und Glückwunsch!

Einige Autogrammfotos brachten wir von einem netten Backstagebesuch mit. Und natürlich ein Erinnerungsfoto. Dann gab es noch ein kleines Projekt zu besprechen.

Gerd (09.11.2007)


Links der neue Bassgitarrist Steven Hodson,
rechts Sänger und Komponist Mike Vennart



aus "Frizz" 11 - 2007



Offiz. Oceansize-Website
Sion auf MySpace
Kritik zu "Frames" (Oceansize)
Colos-Saal

> Eine ausführliche Rezension des Konzertes vom 06.11.
auf powermetal.de
> Fotos aus diesem Konzert
auf powermetal.de



In Concert Aschaffenburg 22.10.2005 - Gitarrengewitter im Colos-Saal



Hier ist meine Fotoserie vom Auftritt Oceansize mit Vorgruppe Autumnblaze. Bitte Foto oder Gallery anklicken!

Rechts: Vor dem Colos-Saal.


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Für mich wieder einmal eine Premiere. Wie oben angedeutet, kenne ich diese Gruppe erst seit kurzem. Da bot es sich an, sie auf der laufenden Deutschland-Tour live unter die Lupe zu nehmen. Aschaffenburg waren mir die ca. 170 km einfach wert. Beim Einlass wurde unsere System-Eintrittskarte gleich in eine andere umgetauscht (die blaue abgebildete).

Der Colos-Saal ist nicht besonders groß. In der Mitte standen einige Bistrotische, seitlich konnte man auch sitzen. Eine Bar war auch vorhanden. Die Hälfte der Saaldecke war mit sicher über 100 Scheinwerfern behängt. Nachdem ich mit Genehmigung der Konzertagentur Fotos machen durfte, suchte ich mir direkt vor der Bühne einen geeigneten Platz. Um 21 Uhr betrat schließlich die deutsche Vorgruppe "Autumnblaze" die relativ kleine Bühne. Sie lieferten eine sehr gute Show ab, natürlich stark mit Heavy Metal-Elementen durchsetzt. Der Sänger: Großartig. Kurz gesagt, es stimmte eigentlich alles - und die 45 Minuten huschten schnell vorüber. In astreiner Tonqualität. Verdienter Beifall! Sie haben bisher einige hervorragend bewertete CDs produziert. Hier ein Link zur Information auf Amazon.de:

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Ihre Website:
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Nach einer Umbaupause begannen die vier (!) Gitarristen (davon einmal Bass) und der Drummer von "Oceansize" eine furiose Show. Ich stand unmittelbar (nur einen Meter vom Sänger entfernt) am Bühnenrand, die Ohren gut geschützt. Sänger Mike Vennart (Mitte 20) bestritt meist alleine den vokalen Gesangspart, wuselte oft mit zackigen Bewegungen über die Bühne und ist sowieso ein perfekter Meister der Gitarre. Sie brachten einige wohlbekannte Titel, aber auch etliche aus ihrem neuen Album "Everyone Into Position", das wesentlich härter ausfiel als die vorangegangenen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, welche Wechselbäder an Musik geschaffen werden und die graben sich unauslöschlich in das musikalische Gedächtnis ein. Gitarrengewitter, die sich mit wunderschönen Klanggemälden ergänzen. Beim Vergleich mit der Vorgruppe war es aber nicht so recht nachvollziehbar, dass die Aussteuerung nicht so gut gelang. Die Stimme des Leadsängers ging zeitweise im Sound unter. Dennoch: akute Suchtgefahr!

Das Soundgewitter zog sich durch diese Setlist:

01 - The Charm Offensive 02 - One Out Of nONE 03 - Catalyst 04 - Meredith 05 - Heaven Alive 06 - A Homage To A Shame 07 - New Pin 08 - Breed Siamese 09 - Women Who Love Men Who Love Drugs 10 - One Day All This Could Be Yours 11 - You Can't Keep A Bad Man Down 12 - Music For A Nurse

Wie betäubt verließ man nach über 90 Minuten nonstop den Bühnenbereich. Mit einer kleinen Überraschung am Saalausgang, denn der Drummer und ein Gitarrist gaben bereitwillig Autogramme (siehe die Eintrittskarte). Wenn wir nicht eine so weite Heimfahrt nach Mitternacht gehabt hätten, wären vielleicht noch die übrigen Bandmitglieder dazu gekommen, wer weiß ...

Hier ein Link auf die Website vom Colos-Saal. Man sieht, welch illustre Gäste nationaler und internationaler Stars bereits ihr Können unter Beweis stellten:
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In Concert als Vorgruppe zu Porcupine Tree, 29. November 2005 Nürnberg


(Fotoserie bitte "Gallery" anklicken. Berücksichtigt bitte, dass bei den Konzerten nicht geblitzt werden durfte ... )

29. November 2005 Nürnberg - Oceansize (Vorgruppe) und Porcupine Tree

Zum Glück waren die äußeren Umstände trotz der Winterwetterlage ideal und wir suchten beim weitläufigen Tiergartenarreal das Hotel am Tiergarten. Wir glaubten, es fast gefunden zu haben, aber es war wohl das hell beleuchtete Gehege für die Giraffen oder etwas Ähnliches. Also weiterfahren und mitten in einem Wald lag versteckt auf einem Hügel der Ort des Geschehens. Nach den fast schon üblichen Körperkontrollen betraten wir die sechseckige Kuppelhalle. Der Fotopass war noch nicht da, aber mir wurde gleich bedeutet, dass zwar bei Oceansize jederzeit (aber ohne Blitz) fotografiert werden dürfe, bei Porcupine Tree nur während der ersten drei Stücke, leider auch nur ohne Blitz. Überall stand Security-Personal herum und beäugte misstrauisch die insgesamt drei zugelassenen Fotografen. Okay, es gibt ja Schlimmeres ...
Oceansize, die ich ja schon live am 22.10.05 in Aschaffenburg erlebte, legten vorpünktlich um 19.55 Uhr los. Diesmal schälte sich die Stimme Mike Vennarts gut aus dem "Gitarrengewitter" heraus und er konnte bei passenden Stücken so richtig nach Herzenslust in den zugestandenen 50 Minuten losschreien. Natürlich nicht nur das, die Band war wie immer in absoluter Hochform und zelebrierte ihren Gitarrensound perfekt. Hier ihre Setlist:
The Charm Offensive - One Out Of nONE - Heaven Alive - A Homage To A Shame - One Day All This Could Be Yours - You Can't Keep A Bad Man Down - Women Who Love Men Who Love Drugs.
Nach einer Umbaupause zogen Porcupine Tree vor vollem Saal (ca. 800 Leute schätzungsweise) in einem ca. 105-minütigen Auftritt alle Register ihres Könnens. Der Sound war diesmal nicht so unvergleichlich gut wie im Frühjahr in München. Dennoch beeindruckend. Sie spielten einige Stücke aus "Deadwing" und andere Standards, die keine Sekunde einen Zweifel daran ließen, welch hervorragende Band sie sind. Auf dem Zenit ihres Erfolges. Steven Wilson war wie immer in einsamer Hochform, vom Drummer Gavin Harrison ganz zu schweigen, der im Konzertverlauf einige Marathonläufe auf einmal spielte und wohl völlig fertig gewesen sein muss, weil er ständig unter "Strom" stand - irrwitzige Drumeinlagen! Keine Sekunde Langeweile und eine Perfektion charakterisierten die Gruppe, die nie steril wirkte. Dies verlieh dem Konzert die Aura des Einmaligen. Fantastisch! Leider verhallten die geballten Zugaberufe nach einem Abschlusssong ungehört ...

Hier die vollständige Setlist, die sich leider nicht von der in Leipzig unterschied:

Open Car - Blackest Eyes - Lazarus - Hatesong - Don't Hate Me - Mother & Child Divided - Buying New Soul - So-Called Friend - Arriving Somewhere But Not Here - .3 - The Start of Something Beautiful - Halo - Radioactive Toy / Trains

In der Pause kaufte ich am Verkaufsstand eine Ltd. Edition von "Deadwing" mit 72-seitigem Begleitbuch und Autogrammen auf der Frontseite.