Wolfgang Buck Info



Die neue CD "Genau unterm Himml"



Mit Autogramm des Meisters ...

16 brandneue Titel, die wieder das ganze Spektrum seiner Liedermacherkunst reflektieren. Zu bestellen über seine Website.
Auch alle übrigen CDs und Live-DVD.




Neue CD "FLUSSZIGEINER"

Wolfgang Buck lässt sich auf seinem neuen Album gemeinsam mit seinen Bandkumpanen als „Flusszigeiner“ durchs Leben treiben und beobachtet mal genüßlich, mal ironisch oder grantig das Treiben am Ufer. Er besingt die lustige Hatz der Pressemeute auf vorher selbst gemästete und geküblböckte Wildsauen, wird vom Teufel versucht, der angesichts berühmter Steuerflüchtlinge den Rat gibt „Bscheiß doch aa!“, und sieht allenthalben das Land überschwemmt von Soß‘, Zuckerwatte und Narkotika, die großzügig unter der Bevölkerung verteilt worden sind.

Andererseits ist in Franken die Welt noch in Ordnung, der Verkäufer im Baumarkt ist wohltuend unfreundlich, vor Sonnenaufgang wird in der Nachbarschaft die Rüttelplatte angeschmissen, abends versammelt man sich friedlich um den Grill, und irgendjemand hat zwischenzeitlich die dafür nötigen „Hulzkulln kuld“. Denn es ist immer noch besser, am Samstag schwarz zu arbeiten und dann miteinander zu feiern, als einen eintönigen Beruf wie „Zidronenfalder“ ausüben zu müssen und am Wochenende mit den Anonymen Homonymikern trübsinnig im Café zu sitzen.

Bei allem nötigen Unsinn erzählt der „Flusszigeiner" aber auch soviel Persönliches wie noch nie: Die jungen Störche verlassen das Nest und ziehen in den Süden, schwarze Vögel umkreisen nachts das Haus, und Sorgenfalten graben sich ins Gesicht. Als Gegenmittel frotzelt Wolfgang Buck in den Spiegel: „Däss dei Glotzer fei ned stehblabbd!", flüstert im Morgengrauen: „Rutsch a weng her, iech hob schlechd draamd", und pinkelt trotzig sein „W" in den Schnee.

Seine Kurzvita liest sich so:

Geboren 1958, aufgewachsen im Landkreis Fürth, spielt Gitarre seit 1972, schreibt Songs im fränkischen Dialekt seit 1983, erste Konzerte 1987, Gründung der Wolfgang Buck Band 1992. 1992, 1997 und 2001 Preis für Songpoeten bei den "Songs an einem Sommerabend" auf Kloster Banz, 1998 Erster Preis der Bayerischen Musikakademie für fränkische Liedermacher, 2003 Kulturpreis des Frankenbunds, 2006 Auszeichnung mit dem Frankenwürfel. Über 1000 Konzerte solo oder mit der Wolfgang Buck Band, mittlerweile vermehrt und mit Erfolg auch außerhalb Frankens. Festivalauftritte: jeweils mehrmals Bardentreffen Nürnberg, Lieder im Park Schloß Tambach, Songs an einem Sommerabend Kloster Banz, Kabarett-Tage Bamberg, Würzburg, Hof und Meiningen, Chansontage Frankfurt/Oder und viele kleinere Song- und Kabarettfestivals. Konzerte unter anderem: Fifty-Fifty Erlangen, Katharinenruine Nürnberg, Comödie Fürth, Bockshorntheater Würzburg, Hofgarten-Kabarett Aschaffenburg, Disharmonie Schweinfurt, Live-Club Bamberg, Kammerspiele Ansbach, Kulturfabrik Roth, Dehnberger Hoftheater, Mühlentheater Kleinseebach, Das Zentrum Bayreuth, Schwarzer Bär Coburg, Kulurbrauerei Berlin, Kleist-Theater Frankfurt/Oder u.v.a..Über 50.000 verkaufte CDs.

Das alles spricht für sich - und ihn


 

Seine Website

 


Eine seiner aktuellen CDs - bitte anklicken:

 


Den Franggn auf's Maul gschaut ...
(transl.: Den Franken auf den Mund gesehen)

Er versteht es wie kein zweiter Franke, die Mentalität dieses Volksstammes in Texte, Gefühle und Melodien umzusetzen. Und dabei sein spezielles Fränkisch, das um Nürnberg und Fürth herum gesprochen wird, als Stilmittel perfekt einzusetzen. Faszinierend, was er alles schon im Verlauf seiner bisher acht CDs entdeckt und besungen hat. Liebevoll, aber nicht unkritisch. Er bringt die Dinge auf den Punkt. Manchmal sehr direkt.

Wie überhaupt seine Zwischenbemerkungen bei Live-Konzerten nicht selten eine sehr deutliche - oft auch politische - Sprache sprechen. Hier aber zwei der typisch fränkischen Sorte. Er erzählte, wie ein Wirtsehepaar 7 Leute auf ihre Wirtschaft zulaufen sah. "Aber wir ham ja nur 6 Tische". Alles klar? Oder wie er sich mal in in dem Ort, wo er etliche Jahre als evangelischer Pfarrer wirkte, mit einer älteren Frau unterhielt. In Friedhofsnähe. Man bemerkte, wie der Totengräber ein Grab aushub. Die Frau: "Wer ist denn doo scho widdä gschdorbm".

Ja, es war an der Zeit, Wolfgang Buck eine Juwelenseite zu widmen. Konkreter Anlass: ein Konzert am 15. Februar in meinem Heimatort. Also fußläufig. Wenn ich da nicht hingegangen wäre, hätte ich mir das wirklich nicht verziehen. Er ist ein Liedermacher zum "Anfassen". Mischt sich unters Volk und so konnte ich mich mit ihm vor dem Konzert und in der Pause unterhalten. Der Saal war mit ca. 300 Fans brechend voll und Buck gewann im Handumdrehen die Herzen der Anwesenden. Schade, dass er mein absolutes Lieblingslied "Sambesi" - diesmal - nicht spielte. Aber das klingt mit Streichern bzw. Synthesizer einfach noch einen Tick besser, als mit Gitarre solo. Das Konzert jedenfalls war ein tiefgehendes Erlebnis. Wann bekommt man schon auf so charmante Art einen Spiegel vorgesetzt, in dem man sich oder seine Nachbarn wieder erkennt. Mit ihren liebenswerten Schwächen, Marotten, Vorlieben ...

Und diese Mischung kommt an, wie seine gut verkauften CDs und stets ausverkauften Konzerte beweisen.

Wenn man BAP und Wolfgang Niedecken mit seinem "kölschen" Dialekt kennt, versteht man ziemlich wenig, es sei denn, man ist ein waschechter Kölner. Bei Buck ist das anders: Man versteht ihn auch als "Außerfränkischer" sehr gut. Zumal seine Beobachtungen nicht nur auf "Frangn" angewendet werden können (die ja alle harten Buchstaben, wie das "t" als "d", "k" als "g", "p" als "b" ... sprechen).


Auszug aus 'Sambesi':

"... Bei am Dichtä les i: Frangn liecht ned am Meer,
Abber Leid ich schwör: Frangn licht am Sambesi,
Licht am Sambesi, Frangn licht am Sambesi.

... Worst du scho am obern Maa,*)
Wenn die Hitz im Summer flimmerd?
Ka Lüftla gehd, der Zeicher stehd.
Die Vögl singa nimmer.
Wie a Dausendfüßler en berch nauf,
Gringld sich die Brozession.
Di Fieß sin schwer,
der Rosnkranz staabd asn Megaphon" ...

*) gemeint ist der Fluss Main. Bei "en berch nauf" ist das Ziel vieler Wallfahrten, Vierzehnheiligen, gemeint ... Ein beindruckende Kirche, vom genialen Barockbaumeister Balthasar Neumann gebaut.

Link auf Amazon - hier sind mehrere interessante Rezensionen zu lesen! Alle Longplays kann man über seine Website bestellen. Hier die Übersicht (die man auch anklicken kann)

Gerd Müller

Konzert vom 27. März 2009, Haas-Säle, Bamberg. Link auf Konzertfotos in Picasa:

Köstlich, wie Wolfgang Buck erklärte, dass fast sein gesamtes Umfeld dagegen war, sein neues Album "Asu werd des nix" zu nennen, weil die positive Aussage fehlen würde. Jedenfalls folgten ca. 300 Fans der Präsentation der CD/DVD in den vollen Haas-Saal. Die negative Wirkung blieb - erwartungsgemäß - aus. Respekt muss man seinem Junior zollen, der das moderne Coverlayout kreiierte. Nachdem es auf eigenen Wunsch ein unplugged-Album werden sollte, muss sich die gesamte Band bis noch bis zum Juli gedulden, um dann loslegen zu dürfen.

Es war meine zweite Begegnung mit dem Barden, der diesmal den befreundeten Multiinstrumentalisten Rainer Schwander aus der Würzburger Gegend mitbrachte. Gerade im spielerischen Duett gewannen die Songs noch an Tiefe. So konnte ich seinen für mich eindrucksvollsten Song "Sambesi" erstmals live genießen. Hier braucht es unbedingt das spielerische Element mit z.B. Saxophon oder Klarinette, um die Weite der Komposition voll ausloten zu können.

Im Verlauf des über zweieinhalb stündigen Konzerts brachte er, unterbrochen von wie immer kritisch-humorvoll-hintersinnigen Zwischenansagen, über 20 Songs zu Gehör, darunter z.B. (ich wähle eine willkürliche Reihenfolge, weil man sich das einfach nicht merken kann!) den 'Zidronenfalder' oder 'samsdooch' ("samsdooch frieh um fümfa, ziehng die nachbern strümpf oh, wolln in dooch mid schüddln stardn, und huln ihre rüddlbladdn"). So wurde der ganze lärmgeplagte Nachbarschaftstag an einem freien Tag treffend und triefend beschrieben. Natürlich löste dieser Song lautes Grinsen aus, denn jeder hatte wohl schon mal derartige Auswüchse erlebt. Obwohl der folgende Song erst viel später im Verlauf des Abend kam, hat er mich tief beeindruckt: 'rutsch aweng her'. Hieraus eine wunderbar einfühlsame Textzeile: "rutsch a weng her du riechsd su warm und weich und rund, gib mir dein arm dein bauch dein busn und dein mund". Das waren Momente, wo man sich wünschte, die Zeit bliebe stehen. Weitere Titel wie 'allmächd a stooder', 'echdzeid', 'Muss mer filma' ("Wenn der Oma afm Leingschmaus die Brodnsoß afs Kosdüm dropfd - filma" ...), 'Schaunerhie', 'Asu werd des nix', 'Sportler Blues', 'Flusszigeiner', 'iebers Meer', 'Moochned', 'Seech an adler flieng', 'Lied an a Forelln', 'Ich bin a fränkischer Gleeskupf' usw. rundeten ein besonderes Konzert auf hohem Niveau ab.

Immer wieder köstlich, wie er das oft verquere fränkische Volksempfinden musikalisch und nicht selten kabarettistisch auf den Punkt bringt und die Marotten dieses Volksstammes augenzwinkernd, aber nicht immer liebevoll karikiert. In der ihm eigenen Poesie. Er flocht viele Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend ein und leitete dann zum passenden Song über, wie er im übrigen eine stolze Anzahl Gitarren hinter sich wusste, die er äußerst virtuos einsetzte. Auch hierin ist er Meister. Aber wie ich schon eingangs anmerkte: Rainer Schwander war sein kongenialer Begleiter. Wie selbstverständlich wusste er improvisatorisch anmutende Melodienläufe beizusteuern, die den Charakter der Musikstücke noch vertieften. Blind verstand er sich mit Wolfgang Buck. Womit ich gar nichts gegen Buck solo sagen möchte. Ein Duo erweitert logischer Weise das Klangspektrum und die dadurch ausgelösten Empfindungen. Zwei Zugabenreihen gab es noch. Und hinterher mischte sich Wolfgang Buck wie immer ungezwungen "unters Volk".

Die beigefügte DVD ist für diejenigen, die Buck noch nicht live erlebt haben, ein vorzüglicher "Appetitanreger". Wer jetzt noch zögert, dem ist nicht mehr zu helfen ...
Gerd Müller (Foto: Jürgen Meixner, nach dem Konzert unter dem Motto: "Ich muss ja hieschaua")