Brand Old Info




Laufzeit: ca. 67 Min.

Bezugsmöglichkeit:

www.selekt.org

Bandseite:

www.brand-old.de

> Diese Rezension steht auch im Online-Magazin "Deutsche Mugge e.V.":

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Brand new from "Brand Old":
Green Dog Serenade (2015)

Mit Uwe Gaasch (Gesang, Mundharmonika, Percussion) und Waldi Bauer (Keyboard, zwölfsaitige Gitarre, Chorgesang – und "nebenbei" Uni-Professor) legten zwei leidenschaftliche Musiker ihre zweite CD vor. "Footsteps" liegt doch schon wieder fünf Jahre zurück. Dass beide auch noch in der legendären Funk-Rock-Formation "Schweinsohr Selection" mitwirken, sollte nicht unerwähnt bleiben.

Es geht schon gut an – mit dem Cover, auf dem uns beide in einer Farbkarikatur (toll von Marc Buchner gezeichnet!) entgegen lachen. Die Innenseiten des Klappcovers samt Booklet sind ebenso liebevoll illustriert. Die Aufnahmen entstanden am 21. August 2014 während eines Auftrittes auf der Bamberger Sandkerwa am Grünhundsbrunnen, einer kleinen Gasse unterhalb der Neuen Residenz. Daher war es naheliegend, die Scheibe "Green Dog Serenade" zu betiteln. Wie bei ihrem Erstlingswerk bestand die Prämisse darin, einerseits den sehr bekannten Vorbildern möglichst nahe zu kommen, zum anderen diese Werke mit eigenen Ideen anzureichern. Das kommt fast schon einem Spagat gleich. Wie oft hört man nämlich von bekannten Bands Coverversionen, wo es einen nur graut und man lieber weghört.

Ich nehme es vorweg: Weil es unheimlich Spaß machte, sich mit der Musikauswahl auseinanderzusetzen, möchte ich fast jeden Titel unter die Lupe nehmen. Gleich der Einstieg mit "Desperado", ein Supersong der Eagles, ist eine kleine Sternstunde. Vielleicht bin ich da befangen, weil mich dieser Song schon lange fasziniert. Wie aber die Musiker damit umgehen, den Titel zu ihrem eigenen Anliegen machen, nötigt Respekt ab. Uwe Gaasch singt mit einer wunderbaren Hingabe. Seine wandlungsfähige Stimme kommt voll zur Geltung. Ein Einstieg nach Maß also, den die Eagles wohlwollend "geliked" hätten.

"Against All Odds" (Take a look at me now) von Phil Collins kennt man als dramatisches Liebes-Opus aus dem Film "Gegen jede Chance". Mein Misstrauen legte sich schnell, denn es wurde ein Gänsehautsong daraus. Gesang und behutsame instrumentale Begleitung machten daraus eine großartige Version. Nach "Eyes of Blue" von Paul Carrack folgt eine weitere Herausforderung mit "I started a Joke" von den Bee Gees. Hier hat man die Stimme des unvergesslichen Robin Gibb im Ohr, der 2012 viel zu früh verstarb. Kann das gut gehen? Es geht. Ich räume gern ein, dass meine Skepsis weitgehend unbegründet war. Es ist einfach eine andere Version generiert worden. Wer kennt nicht seit "Nights in white Satin" die Moody Blues? "Voices in the Sky" klingt hier frischer, nicht so süßlich wie das Original und gewinnt so Punkte hinzu. Beim sehnsuchtsvollen "Room with a View" von Tony Carey mit der flötenfarbenen Einleitung samt Gitarrenbegleitung gab es sicher viele gebannt zuhörende Pärchen vor der Bühne im Grünhundsbrunnen. Der gleichfalls 2012 verstorbene Scott McKenzie hätte sicher seinen Daumen hochgehalten bei der Flower-Power-Hymne "San Francisco". Wie bisher ist auch hier das Arrangement vom Feinsten. Ich erwähne bei dieser Gelegenheit gerne, dass Uwe Gaasch die englischsprachigen Texte akzentfrei beherrscht. Auf "Dust in the Wind" mit schönen Stimmphrasierungen kündigt sich eine weitere Herausforderung an: Barry Gibb von den Bee Gees, dessen akustisches Merkmal neben seiner Falsettstimme auch ein auffälliges Timbre ist, steht jetzt mit "Words" auf dem Programm. Eine Edelschnulze, wie sie Uwe Gaasch beim Konzert bezeichnete. So einen Song hat man natürlich im Ohr und erwartet jetzt einen kleinen Reinfall und spitzt die Ohren. Weit gefehlt, denn Uwe Gaasch kann das, wenn auch in einer etwas tieferen Tonlage. Nach "Mrs. Robinson" von Simon & Garfunkel mit einer völlig neu komponierten Einleitung kam auch Waldi Bauers Chorgesangeinlage gut zur Geltung. Rockiger wird es bei "Whiskey in the Jar" von Thin Lizzy, bis die traumhaft schöne Ballade "Fields of Gold" vom ehemaligen Police-Musiker Sting intoniert wird. Nach der Mundharmonika-Einleitung geht von diesem Song ein besonderer Zauber aus. Zum "Auf-der-Zunge-zergehen-lassen". Beatles-Songs wie "The Long and Winding Road", "Hey Jude" und "Yesterday" tauchen sehr oft im Repertoire von "Brand Old" auf, auch wenn es immer wieder ein großes Wagnis darstellt, sich diesen Titanen der Musik zu stellen. Wagnis gelungen, kann ich sagen. Allerdings wollte ich mir "Imagine" nur kurz antun, weil ich dieses Lied zu sehr mit dem Tod von John Lennon verknüpfe. Der geneigte Leser spürt, dass hier meine Beatles-Seele ein Machtwort sprach. Jetzt stand mir als Abschluss noch "Summertime" von G. Gershwin bevor. Den Song gibt es in fast unzähligen Versionen und man möchte ihn eigentlich kaum mehr hören. Ich konnte es kaum fassen, was da in sechseinhalb Minuten über die Lautsprecher strahlte. Ein absolutes jazzig angehauchtes Highlight der CD mit furiosen Mundharmonika-Improvisationen und stimmakrobatischen Einlagen, die fast sprachlos machten. Alles getragen auf einer warmen sphärischen Keyboardwolke, von Waldi Bauer gefühlvoll kreiert.

Mein Resümee: Mit einer kleinen Einschränkung sehr positiv. Die Stimme von Uwe Gaasch hätte ich mir manchmal etwas freier, hervorgehobener und vom Klangbild losgelöster gewünscht. Dennoch ist es eine wirklich empfehlenswerte Live-Produktion zweier kongenialer Musiker geworden. Wie im Booklet zu lesen ist, habe man nur Stücke gewählt, wo die Publikumsgeräusche am geringsten waren. Die hätten mich nicht im Geringsten gestört. Damit rechnet man bei einer Liveaufnahme.

Ja, das Lachen von Uwe Gaasch und Waldi Bauer ist angebracht, um noch einmal auf Cover und Inlet zurückzukommen...

Gerd Müller, April 2015

Ein Auftritt aus 2017:




Ein Tribut an die Beatles und ihre Zeit: die CD „Footsteps“ des Duos Brand Old (v.l.: Uwe Gaasch und Waldi Bauer). Das Cover lehnt sich an das Motiv der „Abbey Road“ LP der Beatles an. (Cover-Art: Josef Hagen)


Presseinfo

Brand Old: Hits brandneu

Erste CD des Bamberger Duos Brand Old – Konzerte u.a. bei Canalissimo, „Bamberg zaubert“ und auf der Sandkerwa

Das Bamberger Duo Brand Old, bestehend aus Uwe Gaasch und Waldi Bauer, hat sich mit Hits der 60er und 70er Jahre in ganz eigener ruhiger Interpretation einen Namen gemacht. Eine Auswahl ihrer packenden Cover-Songs gibt es nun auf CD. „Footsteps – A Tribute to the Beatles and Their Time“, so der Titel, bringt die inspirierende Musik aus der Ära der Beatles, der Rolling Stones, der Kinks und anderer Größen in neuer Form zu Gehör.

Etliche Hörer aus der Region kennen die Musiker über das Duo hinaus als Mitglieder der zehnköpfigen Funk-Rock-Band „Schweinsohr Selection“, wo Gaasch singt und Bauer trommelt. Zudem wirkt Uwe Gaasch in der Kultband „Revolver“ mit, die seit 27 Jahren Fans aus dem gesamten nordbayerischen Raum anlockt. Bei Brand Old ist Uwe Gaasch für Gesang, Percussion und Mundharmonika zuständig. Waldi Bauer begleitet ihn mit zwölfsaitiger Gitarre, Keyboards und Backgroundgesang. Die CD „Footsteps“ setzt sich aus Mitschnitten mehrerer Konzerte zusammen und fängt die Live-Atmosphäre authentisch ein (Aufnahmeorte: Bamberg, Mürsbach, Sand am Main, Wildensorg). Von den 19 Titeln stammen sieben im Original von den Beatles, die weiteren Stücke von den Rolling Stones, Hollies, Moody Blues, Bee Gees, Animals, Kinks...

Das Duo formierte sich 1997. Inzwischen sind Brand Old pro Jahr bei rund 10 Veranstaltungen in und um Bamberg zu hören. Die Band spielt regelmäßig bei Festivitäten wie Canalissimo, dem Wasserfest am Alten Kanal, bei „Bamberg zaubert“ und bei der Sandkerwa. Die CD ist auf dem Label „selekt“ erschienen. Sie ist in Plattenabteilungen, im Buchhandel sowie bei Live-Konzerten und im Jazzkeller erhältlich (Preis: 13 – 14 Euro). Zusätzliche Informationen und Bestellmöglichkeit unter www.brand-old.de.

Aktuelle Live-Termine von Brand Old:

auf ihrer Website ...

Kontakt für Anfragen, Interviews mit den Musikern usw.:

selekt
Dr. Oliver van Essenberg
Untere Seelgasse 38
96049 Bamberg
Tel. 0951 / 2975923
info@selekt.org



Link zur Bandwebsite (bitte Banner anklicken):


Presseberichte

Aus "Fränkische Nacht", Juni 2010

Vielen Dank an bam-info.de für die freundliche Genehmigung zur Übernahme des Artikels (unten)!


"Brand Old" Juwelenstory

Kurios die Namensbezeichnung, die sich ein Duo aus Bamberg gab, das sich erstmals 1997 an die Öffentlichkeit wagte: Uwe Gaasch und Waldi Bauer. Es suggeriert wohl eine Art Markenzeichen, das beiden Musikern mit Musik im Blut gerecht wird. Vielleicht ist es auch eine Anleihe an einen guten, lange abgelagerten Whiskey ... Oder an das Alter der Beiden. Wer weiß. "Brandneu" sind sie jedenfalls nicht ... aber brandaktuell!

Die Platte enthält 19 live im Jahr 2009 aufgenommene Stücke. Als ich die einzelnen Titel las, dachte ich mir im Stillen: "Mutig, mutig. Wie wollen das die beiden gestandenen Männer hinkriegen? Songs von den Beatles, gleich sieben an der Zahl, je einen Song von den Bee Gees, Rolling Stones, Kinks, Lionel Richie (!), Animals, Procol Harum,, Johnny Cash, Hollies und Moody Blues. Und das in dieser Sparbesetzung?" Gut, man kennt ja sogenannte Allround-Alleinunterhalter, die einfach jedes Lied, dass die Zuhörer hören möchten, mehr oder weniger verhunzend von sich geben. Hauptsache, man kommt für musikalische Laien akustisch gut über die Runden.

Waldi Bauer
Waldi Bauer

Ich hatte natürlich einen gewissen Vorteil, weil ich wusste, dass Uwe Gaasch und Waldi Bauer schon seit etlichen Jahren in der zehnköpfigen Bamberger Funk-Rock-Band mit dem eigenartigen Namen "Schweinsohr Selection" (kommt vom Gebäck 'Schweinsohren'!) mitmischen, die bei ihren Fans Kultstatus genießt. Seit 1978 unterhält diese Formation mit oft wechselnden Besetzungen (es war auch mal Engelbert "Place" Platz dabei, der in den 90ern sogar das Musical "Takla Makan" schrieb!). Und die u.a. im Juni 2000 auf dem Domplatz Bamberg zusammen mit den weltbekannten Bamberger Symphonikern ein Crossover-Konzert gaben.

Meine Erwartungen an die CD "Footsteps - A Tribute to the Beatles and Their Time" wuchsen also, je mehr ich mich informierte. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Sicher kann man nicht das Soundgewand erwarten, das eine vier- bis sechsköpfige Band von sich gibt. Aber gerade die Reduzierung auf einige wenige Instrumente zeigt, wie die musikalische Substanz der einzelnen Kompositionen wunderbar und eigenständig zur Geltung kommt. Als eingefleischter Procol Harum-Fan war ich auf "A whiter shade of pale" besonders neugierig. Im Original beginnt die einer Bachkantate nachempfundene Instrumentaleinleitung auf einer Orgel, wie sie damals Matthew Fisher spielte. Ich traute fast meinen Ohren nicht, als eine von Uwe Gaasch gespielte Mouthharp (Mundharmonika) durch dieses Intro führte. Man gewöhnt sich sofort an diesen ungewohnten Opener, den man von den Hollies bei "He ain't heavy he's my brother" auf diesem Musikinstrument her kennt. Die Stimme von Uwe Gaasch? Er würde Gary Brooker keine Schande bereiten! Wie er überhaupt eine anpassungsfähige Stimme hat, die die Originale nicht einfach kopiert - wer könnte das schon - aber versucht, neu zu interpretieren und sich dennoch an die Intuition des Originals anzulehnen. Nicht zu vergessen sein Mitstreiter Waldi Bauer, der neben dem stimmlichen Background für Keyboard und Gitarre zuständig ist.

Dass Waldi gleichfalls für tollen Gesang steht, konnte ich wieder mal auf dem 8. Tucher Blues- und Jazzfestival am 27.08.2014 beim Hofbräu-Szenelokal in Bamberg erleben. Leider zu spät, um beide in action zu sehen. Jedenfalls waren die Soloeinlagen auf Keyboard oder Gitarre inkl. eines Instrumentals von Dan Fogelberg allererste Sahne! Siehe Fotoreihe ganz oben.

Nun aber zu den Beatlesinterpretationen. Originell, für die Coverabbildung die Abbey Road an den Schönleinsplatz in Bamberg zu verlegen, samt "Zebrastreifen". Dieser darf nun gesucht werden. Die Beatles sind kein leichtes Terrain, sondern eine immerwährende Herausforderung. Langlebige Coverbands, wie z.B. die "Beatles Revival Band" haben dies, allerdings in der klassischen Besetzung, gut gelöst und selbst bei geschlossenen Augen die Illusion an das Original genährt. Es hat aber auch Beispiele gegeben, wo man besser weghören musste. Brand Old verstehen es, der schwierigen Aufgabenstellung gerecht zu werden und eigenständige Interpretationen zu intonieren. Und Lust auf immer mehr zu machen. Eine Version schöner als die andere. Und sie spielen mit Herzblut, versteht sich. Das überträgt sich auf die stets in Scharen kommenden Zuhörer. Egal ob jung oder (brand-)älter ... Meine Empfehlung: Sich schnellstens die CD zu besorgen (gibt es u.a. über die Website des Duos). Gerd Müller


Uwe Gaasch



 

 


Brand Old beim 8. Tucher Blues- und Jazzfestival Bamberg 17. August 2014




Waldi Bauer






Uwe Gaaschs' Ovation an Waldi Bauer am Konzertende. Leider kam ich viel zu spät zum Auftritt und erlebte lediglich Waldi solo...